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Freitag, 05.10.2001
Ukrain. Premier: Abschuss nicht ausgeschlossenMoskau (rUFO/kp). Der ukrainische Premierminister Anatolij Kinach schließt nicht mehr aus, dass die Tupolew der Fluggesellschaft Sibir versehentlich von den ukrainischen Streitkräften abgeschossen wurde. Ein Raketenabschuss als Erklärung der Unglücksursache hat seine Existenzberechtigung sagte Kinach. Gegenwärtig würden noch alle denkbaren Absturzursachen weiter geprüft, ein Terrorakt gelte dabei nicht als wahrscheinlichste Variante, zitiert die Agentur Interfax einen namentlich nicht genannten Vertreter der Staatsanwaltschaft im Krisenstab von Sotschi.
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Nachdem sowohl die ukrainische Führung als auch Russland Präsident einen Abschuss ausgeschlossen hatten, hatte die Staatsanwaltschaft zunächst Ermittlungen wegen eines Terroranschlags aufgenommen. Unter Berufung auf Daten von US-Spionagesatelliten hatten Vertreter des Pentagon bereits gestern davon gesprochen, die TU-154 sei von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden.
Bis zum Abend wurde von offizieller Seite nicht bestätigt, dass an der Absturzstelle ein Bruchstück der Kabinenverkleidung mit Einschusslöchern gefunden wurde. Dies könnte die Raketenversion indirekt bestätigen. Zur Bergung der Blackbox wandte sich die russische Führung um Hilfe an die USA und Israel. Russland verfügt nicht über die technischen Möglichkeiten, den Flugschreiber aus über 1000 Meter Tiefe zu bergen.
Eine Schuld der ukrainischen Armee an der Tragödie wäre für Moskau wie Kiew eine Katastrofe. Gerade erst hatten sich die Beziehungen zwischen den beiden bedeutendsten Nachfolgestaaten der UdSSR normalisiert, die wegen des Streits um die Schwarzmeerflotte, die ukrainischen Gasschulden und des Kiewer Schmusekurses gegenüber der NATO lange stark gespannt waren.
So wiederholte am Freitag Russlands Luftwaffenchef Anatolij Kornukow, selbst Beobachter der Manöver auf der Krim, es sei ausgeschlossen, dass eine fehlgeleitete Rakete die TU-154 versenkte. Er kehrte mit einem Manöverbericht nach Moskau zurück. Einem Presseoffizier der russischen Schwarzmeerflotte droht unterdessen ein Disziplinarverfahren. Der Mann hatte nach Angaben der Agentur AFP unmittelbar nach dem Unglück erklärt habe, ein russisches Flugzeug sei von einer ukrainischen Rakete versenkt worden.
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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)
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