Unter den Kommunisten war alles besser sagt die Leila. Damals gab es Wasser, Strom und Gas, heute wird das Wasser ein mal am Tag abgestellt und Gas kann manchmal Tage lang nicht kommen. Am meisten ärgert es sie, dass Rentner nur 17 georgische Lari (8 Euros) im Monat erhalten. Wie soll man davon Leben können? fragt sie. Leila verfolgt die Nachrichten seit drei Wochen jeden Tag am Fernseher.
Den Bügerkrig vor zehn Jahren hat sie noch nicht vergessen wie auch der Großteil der Georgier. Um zu beweisen, wie friedlich die tausenden von Demonstranten vor der Botschaft sind, wird laut Musik gespielt und werden georgische Tänze aufgeführt. Spontan wohlgemerkt.
Die einzigen, die leichtsinnig und übermütig wirken, sind die Jugendlichen, die laut hupend mit ihren Autos durch die Stadt kurven und dabei die Fahnen des Nationalisten Saakaschwili schwenken. Aber das wirkt fast wie die Atmosphäre nach einem gewonnenen Fussballspiel der Nationalmannschaft in Deutschland.
Dennoch ist sich Leila bewusst, dass sie gerade die sanfte Revolution der Rosen erlebt wie Saakaschwili sie nennt. Und alle hoffen, dass es auch eine sanfte Revolution bleibt.
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