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Studenten vor dem Weißen Haus (Foto: Roschenko/.rufo) |
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Mittwoch, 13.04.2005
Studenten-Proteste: Gagarin lernte noch kostenlosMoskau. In Moskau protestierten am Dienstag Studenten gegen die Bildungsreform und schlechte Studienbedingungen. Etwa 4.000 junge Leute forderten höhere Stipendien und die Befreiung von der Wehrpflicht.
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Die Studenten äußerten vor dem Regierungssitz ihren Unmut, darüber, dass die Bildungsreformen von Minister Andrei Fursenko über die Köpfe der Betroffenen hinweg beschlossen worden waren.
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Auseinandersetzungen unter Demonstranten
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In dem bunten Fahnenmeer waren Banner verschiedener Universitäten, Studentenorganisationen und Parteien zu sehen. Im Verlauf der Demonstration kam es zu Rangeleien von Anhängern der Partei „Rodina“ und den rechten Liberaldemokraten von Wladimir Schirinowski. Der Vize-Parlamentschef hatte 500-Rubel-Scheine in der Menge verteilt und damit einen Eklat provoziert.
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Gagarin lernte noch kostenlos
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4.000 junge Leute waren auf die Straße gegangen (Foto: Roschenko/.rufo) |
„Gagarin studierte kostenlos“ war die am häufigsten zu hörende Losung der Demonstranten. Eine weitere Forderung ist die Erhöhung der Stipendien auf das Existenzminimum und die Abschaffung der Wehrpflicht für Studierende. Sie war Anfang diesen Jahres eingeführt worden.
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Bislang ist das Studium an staatlichen Universitäten prinzipiell noch kostenlos. Allerdings zahlt schon jetzt rund die Hälfte der russischen Studierenden für das Studium, da sie entweder an privaten Hochschulen lernen oder bei den Aufnahmeprüfungen durchgefallen sind. In diesem Fall ist ihr Studium kostenpflichtig. Eine diskutierte, flächendeckende Einführung von Studiengebühren würde aber viele Studenten zu einem Studienabbruch zwingen.
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Die von der Regierung geplante Bildungsreform sieht auch vor, dass an Mittelschulen in Zukunft nur noch ein Mindestumfang von Schulfächern kostenlos angeboten. Der Rest, vom Zeichenunterricht bis zur zweiten Fremdsprache, muss von den Schülern bezahlt werden. Die Demonstranten bezeichnen dies als nichts anderes als Bildungsabbau. Das Grundangebot an Fächern reiche kaum, um die Aufnahmeprüfungen an den Universitäten zu bestehen.
„Machthaber haben Angst vor uns“
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Nach Ansicht von Vertretern der Studentengewerkschaften könnten die Studenten nur dann ihre Ziele erreichen, wenn sie wirklich für ihre Rechte kämpfen werden. Für den Sozialabbau machten Redner auch indirekt die russische Bevölkerung verantwortlich. Dass die Regierungsprogramme ohne Massenproteste beschlossen werden können, sei ein Zeichen für die bürgerliche Passivität.
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Bei den Demonstranten herrschte aber die Überzeugung vor, dass sie ihre Ziele erreichen könnten. „Die Machthaber haben Angst vor uns“. Selbst wenn Rentner auf die Straßen gehen, eilt die Regierung dem Volk entgegen. Warum sollte dies bei jungen Studenten nicht auch geschehen? „Wir müssen nur aktiv sein und dürfen nicht daheim in den Küchen sitzen und über die Politik schimpfen“.
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(sr/jb/.rufo)
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