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Unangenehme Lage: Der Ararat ist der heilige Berg der Armenier, doch er liegt auf dem Gebiet des Erzfeindes Türkei. Auch der Nachbar im Osten, Aserbaidschan, ist kein Freund Armeniens (Foto: Archiv)
Unangenehme Lage: Der Ararat ist der heilige Berg der Armenier, doch er liegt auf dem Gebiet des Erzfeindes Türkei. Auch der Nachbar im Osten, Aserbaidschan, ist kein Freund Armeniens (Foto: Archiv)
Montag, 02.07.2007

Neuer Krieg im Kaukasus? Alijew droht Armenien

Baku. Aserbaidschans Präsident Ilham lijew hat kriegerische Töne angeschlagen. Sollte Armenien nicht in Kürze das umstrittene Gebiet Nagorny Karabach zurückgeben, droht er mit Krieg gegen den kaukasischen Nachbarn.

Nagorny Karabach (Bergkarabach) ist eine mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region auf dem Gebiet Aserbaidschans. Nach blutigen Pogromen gegen die armenische Minderheit in der aserbeidschanischen Hafenstadt Sumgait erklärte sich Bergkarabach, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, von Aserbaidschan unabhängig. Mit massiver militärischer Unterstützung Armeniens (und auch Russlands) konnte sich Nagorny Karabach in einem drei Jahre währenden Bürgerkrieg von in Baku lösen. Aserbeidschan verlor auch einen breiten Korridor, der Armenien und Karabach verbindet. Seit 1994 herrscht Waffenstillstand.

International wird der Status der Region als unabhängig zwar nicht anerkannt, de facto ist sie aber inzwischen ein Teil Armeniens. Ein Teil der Konfliktlinie wird auch von armenischen Grenzsoldaten gesichert. Allerdings kehren sich die Kräfteverhältnisse, die Anfang der 90er Jahre auf Seiten Armeniens waren, langsam um.

Reiches Aserbaidschan, armes Armenien



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Aserbaidschan hat durch seine großen Rohstoffvorkommen im Kaspischen Meer (Öl und teilweise auch Gas) deutlich höhere Einnahmen als das rohstoffarme Armenien. Das Geld investiert Baku teilweise auch in die Anschaffung neuer Militärtechnik. „Im militärischen Sinne ist Aserbaidschan das stärkste Land in der Region. Armenien muss das einsehen und freiwillig seine Truppen aus dem ihm nicht gehörenden Gebiet zurückziehen. Dann gibt es keinen Krieg“, machte Aserbaidschans Präsident Alijew das neue Machtbewusstsein der aserbaidschanischen Elite deutlich.

"Niemand will Verluste, aber wir gewinnen an Kraft und sind jederzeit zur Durchführung aller möglichen Operationen bereit. Aserbaidschan wird sich niemals mit der Bewahrung der jetzigen Situation zufrieden geben“, drohte Alijew bei einer Rede vor Absolventen der aserbaidschanischen Polizei-Akademie.

Beide Nationen leiden unter dem Konflikt – auch sportlich



Der politische Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan hat inzwischen sogar Auswirkungen auf die sportliche Situation beider Länder. Vor wenigen Tagen hat der Fußballverband UEFA die EM-Qualifikationsspiele beider Nationen gegeneinander gestrichen. Beide Teams waren in die Gruppe A gelost worden und sollten ursprünglich am 8. September in Baku und am 12. September in Jerewan gegeneinander spielen. Aufgrund von Sicherheitsbedenken mussten die Partien abgesagt werden.

Auch Ausweichspiele auf neutralem Boden hat der europäische Fußballverband inzwischen verworfen. Die Strafe trifft beide Teams, denn die Partien werden punktlos gewertet. Daher haben Armenien und Aserbaidschan gegenüber ihren Mitkonkurrenten in der Gruppe A zwei Spiele weniger. Die Qualifikation liegt außer Reichweite für beide Nationalmannschaften.

(ab/.rufo/Moskau)


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