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Mittwoch, 29.11.2000
Nationalhymne: Schräger Reim mit viel PathosMoskau (rUFO/js). Nächsten Montag schon, so weiß die Moskauer Gerüchteküche, wird Wladimir Putin offenbaren, welche Hymne, welches Wappen und welche Fahne seiner Vorstellung nach geeignet sind, das neue, das Putinsche Rußland würdig zu repräsentieren. Bei Wappen und Fahne scheint das Rennen entschieden, der doppelköpfige Adler und die Trikolore werden wohl bleiben. Und beim Lied für feierliche Anlässe soll Putin der altgewohnte Sowjet-Hymnen-Melodie zuneigen. Allerdings fehlen noch die geeigneten Worte.
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Immerhin hat sich der unsterbliche Autor der ewigen Sowjet-Hymnen-Worte von der unzerstörbaren Union freier Republiken, Sergej Michalkow, bereits wieder ans Werk gemacht, nach eigener Ansicht im Reimrythmus zwar etwas schräg (im russischen Original), aber schon der Pathos der ersten Strophe doch unnachahmlich (freie Übersetzung):
Mächtige Flügel breiten sich über uns,
Der russische Adler vollendet seinen Flug,
Und das Symbol des Vaterlandes das dreifarbige Banner
Führt die Völker Rußlands zum Sieg.
Eine Frage bleibt aber offen: Was sollte alte Sowjetpatrioten, Sentimentalisten oder einfach gewöhnliche Gewohnheitsmenschen davon abhalten, zur Kleinhirn und Stimmbändern bekannten Melodie auch die alten Worte aus dem Langzeitgedächtnis hervorzukramen? Nichts! Und die Folge? Kakophonie! Denn nicht einmal als Kanon gereicht das Lied. Das hat hellsichtiger als viele auch Patriarch Alexij II erkannt. Hymne, Wappen und Fahne sollten doch eigentlich vereinen, bemerkte das Kirchenoberhaupt inhaltlich spitz, wenn auch der Form nach würdig wie immer - und verkniff sich amtsgemäß die hörbare Fortsetzung des Gedankens.
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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)
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