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Die EU-Gelder sollen der notleidenden Bevölkerung in Tschetschenien zugute kommen (Foto: Chasanow/.rufo)
Die EU-Gelder sollen der notleidenden Bevölkerung in Tschetschenien zugute kommen (Foto: Chasanow/.rufo)
Donnerstag, 14.04.2005

EU-Geld für den Wiederaufbau Tschetscheniens

Moskau. Die Europäische Union will der moskautreuen tschetschenischen Regierung 22,6 Mio Euro für Aufbauprojekte geben. Das wurde nach dem Besuch einer hochrangigen EU-Delegation in Grosny bekannt.

Die EU-Delegation wird vom Direktor für GUS-Kontake der Europäischen Kommission, Hughes Mingarelli geleitet. Nach Angaben der Moskauer Tageszeitung „Kommersant“ gaben tschetschenische Gesprächspartner bei einem Treffen in Grosny unverblümt zu verstehen, „dass sie mehr erwarten, als nur humanitäre Hilfe“.

Unterstützung über humanitäre Hilfe hinaus

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„Uns ging es vor allem darum, die Möglichkeit einer Unterstützung beim wirtschaftlichen Aufbau über die humanitäre Hilfe hinaus zu prüfen“, sagte Mingarelli laut „Kommersant“. Die EU werde weiterhin humanitäre Hilfe in den Nordkaukasus schicken, die Europäer „möchten aber über diesen Rahmen hinaus zum Prozess des wirtschaftlichen Aufbaus beitragen“. Die Finanzhilfe solle sich auf Richtungen konzentrieren, die von den Regierungen Tschetscheniens und Inguschetiens als vorrangig empfunden werden: Gesundheitsschutz und Bildung.

Vor allem Krankenhäuser, Schule und Sportstätten

Der (moskautreue) tschetschenische Präsident Alu Alchanow lobte die Initiative und fügte hinzu, dass vor allem neue „Objekte des Gesundheitswesens, der Volksbildung und des Sports“ errichtet werden sollen. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, veranstaltete er für die Gäste eine Führung durch das zerstörte Grosny.

Letzter Delegationsbesuch vor einem Jahr

Vor einem Jahr war nach dem Besuch einer vergleichbaren Delegation die EU-Mission, die bis dahin im benachbarten Inguschetien stationiert war, nach Grosny verlegt worden. Offiziell galt als Begründung die „freiwillige“ Umsiedlung tschetschenischer Flüchtlinge aus Inguschetien nach Tschetschenien. Die Flüchtlinge selbst sagten allerdings, sie seien gezwungen worden, umzuziehen, weil die Behörden die westliche humanitäre Hilfe an sie nicht mehr in Inguschetien austeilen wollten, sondern nur noch in Tschetschenien.

(adu/.rufo)


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