|
|
Nach dem Anschlag sind Ärzte und Krankenwagen in Dagestan im Dauereinsatz (Foto: TV) |
|
Dienstag, 15.02.2011
Doppelanschlag in Dagestan verknüpft mit Domodedowo ?Machatschkala. Bei zwei Anschlägen in Dagestan wurden mindestens zwei Menschen getötet. 27 Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Eventuell stehen die Attentäter in Kontakt mit den Tätern des Domodedowo-Anschlags.
|
|
Der Doppelanschlag ereignete sich am Montag in der Siedlung Gubden, im Süden der Hauptstadt Machatschkala. Die erste Attentäterin sprengte sich gegen 19:30 Uhr vor einem Polizeirevier in die Luft. Die Frau hatte bereits den Schlagbaum am Ortseingang passiert und näherte sich dem Miliz-Gebäude, als der Posten sie zurückrief.
|
Zwei Anschläge innerhalb von drei Stunden
In dem Moment, wo sie sich umdrehte, ging der Sprengsatz hoch. Nach vorläufigen Angaben hatte die Bombe eine Sprengkraft zwischen drei und fünf Kilogramm TNT. Der Posten kam bei dem Attentat ums Leben, vier weitere Beamte wurden verletzt.
|
Drei Stunden später fuhr ein Lada Priora am Polizeirevier vor. Der Fahrer sprengte sich dort ebenfalls in die Luft. Danach wurde der Posten vom Wald aus beschossen. Auch hier gab es Tote und Verletzte.
|
Die Behörden dementierten inzwischen, dass es sich bei einem der Attentäter um den Konvertiten Rasdobudko handle. Beide Attentäter seien noch nicht identifiziert, wiesen sie entsprechende Medienberichte zurück.
|
Viele Verletzte in Lebensgefahr
Nach Angaben des Staatsfernsehens wurden viele Verletzte nach Machatschkala überführt. Viele seien schwer verletzt, die Ärzte schätzen den Zustand mehrerer Patienten als kritisch ein. Viele Opfer haben Splitterverletzungen im Brustbereich erlitten, damit sind auch innere Organe betroffen.
|
Der Anschlag in Gubden ist wohl kein Zufall. Seit Tagen suchen Spezialeinheiten der Polizei hier nach den Hintermännern der Anschläge in Moskau. So soll in diesem Gebiet die Gruppe des Warlords Magomedali Wagabow agiert haben. Wagabow wird der Organisation des Terroranschlags auf die Moskauer Metro vor einem Jahr beschuldigt.
Suche nach Warlord Daudow
Angeblich wurde er selbst allerdings im Sommer von einem Sondereinsatzkommando getötet. Seine Kämpfer sollen daraufhin unter die Führung von Ibrahimhalil Daudow geraten sein, den Medien unter Berufung auf Sicherheitskräfte als den frechsten Untergrundkämpfer im Kaukasus bezeichnen.
|
Daudow ist etwa 50 Jahre alt, soll erste Kampferfahrung bereits als sowjetischer Soldat im Afghanistankrieg gesammelt haben. Später sei er in Aserbaidschan wegen unerlaubten Waffenbesitzes zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden und nach Absitzen der Strafe in seine Heimat zurückgekehrt. Vor drei Jahren habe er sich dem separatistischen Untergrund angeschlossen, heißt es.
|
Selbstmord-Attentäter nach Moskau geschickt
Daudow soll, um sich gegenüber Doku Umarow zu beweisen, nicht nur mehrere Überfälle auf Polizeireviere in Dagestan verübt haben; er wird auch verdächtigt, zwei Selbstmordattentäterinnen nach Moskau geschickt zu haben darunter seine eigene Frau. Diese kam in der Silvesternacht durch die vorzeitige Detonation ihres Sprenggürtels nach einer Glückwunsch-Werbe-SMS ums Leben.
|
Die zweite Attentäterin floh daraufhin erschreckt nach Wolgograd, wo sie von Ermittlern später gefasst wurde. Ihren Angaben nach sollten die beiden Frauen zu Neujahr zwei Attentate an belebten Plätzen in Moskau verüben eine vor dem Kreml und eine auf dem Flughafen.
|
Mehrere Experten vermuten daher, dass der Anschlag auf Domodedowo auch auf das Konto Daudows geht. Das russische Anti-Terror-Komitee erklärt allerdings, dass der Anschlag auf den Flughafen einer anderen Sabotagegruppe aus dem Kaukasus zuzuschreiben sei.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Beachten Sie unbedingt die
>>> Regeln für Leserkommentare. Sie können hier oder auch im Forum (
www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
zombie1969 29.03.2011 - 13:45
Politischer Islam
Der radikale Islam aus dieser Region wird sich noch mehr bemerkbar machen in Europa solange man nicht hart dagegen vorgeht. Auch der politische radikale Islam aus dieser Region wird in Europa noch gewaltig zuschlagen. Anzeichen für harte Auseinandersetzungen sind bereits bemerkbar in Paris, London oder Malmö. Das schlimme daran ist dass man sich, zumindest in Europa, das Problem selbst ins Haus geholt hat, obwohl man genau wusste auf was man sich da einlässt. Etwas daran nun zu ändern dürfte kaum mehr möglich sein.
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>