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Ludmila Werbitzkaja und Putin kennen sich schon seit vielen Jahren. Beide entstammen der Leningrader/Petersburger Uni (Foto: rufo) |
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Mittwoch, 23.04.2008
Werbitzkaja will Putin als Moralhüter RusslandsSt. Petersburg. (Un-)Moralisches Angebot für Russlands Präsident Putin: Seine langjährige Vertraute Ludmila Werbitzkaja will ihn zum obersten Moralhüter des Landes machen und die Medien stärker kontrollieren.
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In einem Brief an Wladimir Putin beklagte die Präsidentin der Petersburger Staatlichen Universität, die auch der Kremlchef abgeschlossen hat, die niedrige Moral in der Gesellschaft und den Zustand der Medien. Diese seien unkontrollierbar und zutiefst kommerziell, kritisiert Werbitzkaja.
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Propaganda für den Geheimdienst ist unzureichend
Der seelische Schaden, den die Medien anrichten, sei kaum messbar, heißt es. Von den Bildschirmen ist das Vorbild des arbeitenden modernen Menschen verschwunden, der eine positive und zutiefst patriotische und moralische Position verkörpert hat. Die Propaganda für den Dienst beim Militär, in den Sicherheitsorganen und beim Geheimdienst sei ebenfalls ungenügend, rügte sie.
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Um dies zu ändern, schlägt sie nun die Einrichtung einer Moralkommission vor. Die Kommission solle vom russischen Premierminister d.h. zukünftig Wladimir Putin geleitet werden, meint sie. Zudem sollen der Kommission u.a. Alexi II., der nationalistische General Walentin Warennikow, der Maler Ilja Glasunow und der Direktor der Eremitage Michail Piotrowski angehören.
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Auch sich selbst hat Werbitzkaja natürlich nicht vergessen. Nach ihren Plänen wird sie nicht nur Mitglied der Kommission, sondern die Petersburger Uni zugleich Basis der Organisation.
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Ein Moralkodex für Russland
Aufgabe der Kommission soll die Ausarbeitung einer staatlichen Moralkonzeption sein. So sollen moralische Verhaltenscodizes entwickelt, die Arbeit der Medien bewertet, Lehrprogramme aufgestellt und Gesetze vorbereitet werden.
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Die Präsidialadministration reagierte bislang verhalten auf die Vorschläge Werbizkajas. Die Ideen sind gut, aber meist schlägt ihre Realisierung in zusätzliche Bürokratie um, sagte ein Sprecher der Administration.
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Puppen-Affäre um eine Satiresendung
Es ist übrigens nicht die erste Initiative Werbizkajas zur Hebung der öffentlichen Moral. Kurz nach Amtsantritt Putins kritisierte sie scharf die Satiresendung Kukly (Puppen) auf dem damals noch oppositionellen Sender NTW. Der Moderator Viktor Schenderowitsch hatte in seiner Sendung auch Putin auf die Schippe genommen.
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Der Präsident Russlands dürfe aber nicht veralbert werden, ereiferte sich Werbitzkaja in einem offenen Brief. Die Sendung bezeichnete sie als frivol. Kurz darauf wurde Kukly aus dem Programm genommen.
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