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Foto: www.un.org/russian/aids |
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Mittwoch, 18.02.2004
UN: Anwachsen von Aids in Osteuropa alarmierendWien. In den 28 Ländern Ost- und Südosteuropas, dem Baltikum und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist bereits einer von hundert Erwachsenen mit Aids infiziert. Dies geht aus einem Bericht der Vereinten Nationen hervor, der am Dienstag in Wien und Moskau veröffentlicht wurde.
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Nach den Erkenntnissen der UN-Organisationen UNAIDS und UNDP wurden allein im vergangenen Jahr 230000 Neuinfektionen aus dem Berichtsgebiet gemeldet. Jedes Jahr sterben hier rund 30000 Menschen an Aids.
Wie die UN-Experten ermittelten, sind vor allem Männer unter 30 von der Seuche betroffen. In Estland, Russland und der Ukraine liege die Zahl der Neuinfektionen weltweit mit an der Spitze. In den betroffenen Ländern habe dies bereits negative Auswirkungen auf das Bruttosozialprodukt. Besonders problematisch sei, dass Aids in vielen Ländern bisher kriminalisiert wurde, sagte der UN-Experte Christian Knoll.
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Herd des Virus ist laut UNAIDS vor allem die zunehmende Drogensucht. In überfüllten Gefängnissen mit Geschlechtsverkehr unter Männern, durch Prostitution und verunreinigte Injektionsnadeln verbreite sich die Immunschwäche rasant, sagte Kroll. In Russland seien bis zu 70 Prozent der Drogensüchtigen mit Aids infiziert, in Estland liege die Rate bei 40 Prozent, gleiches gelte für die Ukraine. Obwohl das Problem bereits seit frühen 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bestehe, hätten die Politiker es verdrängt.
Es sei höchste Zeit, zu handeln und Initiativen wie die Ausbildung von ehemaligen Drogensüchtigen zu Sozialhelfern politisch zu unterstützen, fordern UN-Experten. Diese würden schon jetzt in den osteuropäischen Staaten von den Vereinten Nationen ausgebildet, hätten aber vielfach mit enormen Widerständen zu kämpfen.
(dpa)
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