Montag, 27.05.2002
Umweltschützer protestieren gegen AtommülllagerMoskau (epd/kp). Russische Umweltschützer haben gegen Pläne der Regierung in Moskau protestiert, auf der Inselgruppe Nowaja Semlja ein Atommülllager einzurichten. Die Geschehnisse in einem solchen Lager auf der entlegenen Inselgruppe in der Barentsee im Nordwesten würden sich jeglicher Kontrolle entziehen, heißt es in einer Erklärung der Anti-Atom-Bewegung Ecodefense!.
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Nach Ansicht der Umweltschützer kann es deshalb leicht Vertuschungen geben. Zuvor hatten der Gouverneur der Region Archangelsk, Anatolij Jefremow, und das Atomministerium bekannt gegeben, radioaktive Abfälle aus einem Zwischenlager im nordrussischen Sewerodwinsk sollten nach Nowaja Semlja transportiert werden. Für die Einrichtung des neuen Atommülllagers sollen nach Angaben der Umweltschützer 70 Millionen US-Dollar bereitgestellt werden.
Die russische Atomindustrie plane weiter, den Archipel in der Barentsee zu einem riesigen Endlager auszubauen, sagte einer der Ecodefense!-Vorsitzenden, Wladimir Sliwjak, dem epd. Nicht nur die leicht strahlenden Abfälle aus Sewerodwinsk, sondern auch alle anderen Arten von zivilem und militärischem radioakivem Müll und ausgemusterte Atom-U-Boote sollten nach Nowaja Semlja gebracht werden. Dort ist niemand, der Widerstand leisten könnte, sagte Sliwjak.
Auf Nowaja Semlja befand sich eines der bedeutendsten Atombomben-Testgelände der Sowjetunion. Auf dem Archipel fand im Jahr 1990 auch der letzte sowjetische Atomtest statt. Gegenwärtig leben außer den Armeeangehörigen nur knapp über 1.000 Zivilisten auf der Inselgruppe.
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