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Fischfang in den kalten Gewässern Russlands; ein einträgliches und gefährliches Geschäft.
Fischfang in den kalten Gewässern Russlands; ein einträgliches und gefährliches Geschäft.
Donnerstag, 02.04.2015

Schweres Schiffsunglück vor Kamtschatkas Küste

Moskau. Im Ochotskischen Meer ist ein russisches Fischereischiff gesunken. Das Unglück könnte bis zu 70 Menschenleben gefordert haben. Die Mannschaft konnte wegen der Rasanz der Ereignisse nicht mal SOS geben.

Mindestens 56 Seeleute sind beim Untergang des russischen Fischtrawlers „Ferner Osten“ vor der Küste Kamtschatkas ums Leben gekommen, 13 Männer, darunter der Kapitän, werden noch vermisst. Die Überlebenschancen sind mininmal.

Großeinsatz vor Kamtschatka


Insgesamt 26 Schiffe mit fast 1500 Mann Besatzung beteiligten sich an der Suchaktion im Golf von Schelichow zwischen der Halbinsel Kamtschatka und dem russischen Festland. Bei relativ ruhiger See und guter Sicht konnten sie tatsächlich acht Rettungsboote sichten, allerdings waren nur vier besetzt – und auch diese schon halb unterspült.

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Bergungskräfte konnten immerhin 63 Fischer aus dem Meer retten. Alle Opfer weisen schwere Unterkühlungen auf, bei einem Seemann gilt der Zustand als kritisch. Er soll mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus von Magadan geflogen werden.

Eisberg oder Fischlastß?


Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Derzeit kursieren Spekulationen über zwei Unglücksursachen in den Medien: Erstens könnte der Trawler bei der Kollision mit Treibeis leckgeschlagen sein. Als zweite Version wird die Überladung beim Einholen der Fischnetze untersucht. Dadurch habe das Schiff Schagseite bekommen und sei gekentert, erklärten mehrere Überlebende.

Die Reederei „Magellan“ sprach von einem möglichen Fehler des Kapitäns. Dabei gibt es auch Fragen zum technischen Zutand des Schiffs. Offiziell war „Ferner Osten“ zwar gerade frisch aus der Reparatur gekommen, ein Bekannter des Kapitäns berichtete aber, dieser habe vor dem Unfall über den Zustand des Schiffs geklagt.

Fragen an Reederei


Verdächtig ist zudem die hohe Anzahl an Crewmitgliedern und darunter die für russische Verhältnisse große Zahl an Ausländern (insgesamt 56, vor allem aus den Billiglohnländern Myanmar und Vanuatu). Offensichtlich hat die Reederei Lohnkosten gedrückt.

Der Vizechef der russischen Fischereiagentur Rosrybolowstwo Wassili Sokolow teilte zudem mit, dass das etwa 30 Millionen Dollar teure Kühl- und Fangschiff nicht versichert gewesen sei, weil es zwischen Reederei und Versicherungsgesellschaften „ein schwieriges Verhälrnis“ gegeben habe. Den Grund der Probleme nannte Sokolow nicht.



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