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Bushby wollte 2009 in seiner britischen Heimatstadt eintreffen (Foto: http://goliath.mail2web.com)
Bushby wollte 2009 in seiner britischen Heimatstadt eintreffen (Foto: http://goliath.mail2web.com)
Mittwoch, 05.04.2006

Russische Grenzer beenden Fußmarsch um die Erde

Moskau. Die Rekord-Wanderschaft eines Abenteurers, der zu Fuß von Patagonien nach Großbritannien marschiert, steht sieben Jahre nach dem Start vor dem Aus. Russische Grenzer nahmen den Briten fest.

Der Brite Karl Bushby und sein kanadischer Begleiter Dimitri Kieffer müssen derzeit russischen FSB-Mitarbeitern den Sinn ihrer ungewöhnlichen Reise erklären. Einwohner der Tundra-Siedlung Uelen, des östlichsten Zipfels der Russischen Föderation, alarmiert die Behörden, als zwei verdächtige Ausländer in dem Dorf im Osten der Halbinsel Tschukotka auftauchten. Die beiden Abenteurer hatten zuvor bei extremen Wetterverhältnissen die zugefrorene Beringstraße überquert.

Keine Einreisestempel im Pass


Der FSB ließ die Männer inzwischen in ein Hotel der knapp 100 Kilometer entfernten Siedlung Lawrentia bringen und wirft den beiden Weltreisenden illegalen Grenzübertritt vor. Zwar waren Bushby und Kieffer im Besitz russischer Geschäfts-Visa, dafür waren sie jedoch nicht über einen offiziellen Grenzübergang nach Russland eingereist. Zusätzliches Misstrauen rief bei den wachsamen Beamten die Ausrüstung der beiden hervor:

So hatten die Abenteurer ein Satellitentelefon, ein GPS-Navigationssystem und – für den Fall einer Begegnung mit Eisbären - einen Colt im Gepäck. Bushby und Kieffer erklärten, sie hätten geplant, zu Fuß bis in die mehrere hundert Kilometer weit entfernte Siedlung Providenia zu marschieren, um sich dort bei den Behörden anzumelden.

Mehr dazu im Internet
• Karl Bushbys Webseite

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Hartnäckige Versuche, die Expedition vor Beginn der Überquerung der Beringstraße offiziell anzumelden, waren zuvor am russischen Beamten-Dickicht gescheitert. Bushby habe losmarschieren müssen, da ansonsten das Eis getaut wäre, sagte sein Vater Medienberichten zufolge.

Der ehemalige Fallschirmjäger war im November 1998 in Punta Arenas an der Südspitze Chiles zu seiner Wanderschaft aufgebrochen. Er plant, im Jahr 2009 in Großbritannien anzukommen. Ob er allerdings seine Weltumrundung fortsetzen kann, ist derzeit mehr als fraglich. Wahrscheinlicher scheint, dass die russischen Behörden die Grenzverletzer ausweisen oder ihnen schlimmstenfalls sogar ein Strafverfahren an den Hals hängen.

Vor den russischen Bürokraten hatten allerdings auch schon Offizielle anderer Länder das Unterfangen nach Kräften behindert. Erst nach mehreren Monaten stellten die US-Behörden Bushby ein Langzeitvisum aus, das er benötigte, um die Vereinigten Staaten zu durchqueren.

(kp/.rufo).


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