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Die legendäre Aurora als Partyschiff - dank Oligarch Prochorow. (Foto: ld/.rufo) |
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Mittwoch, 10.06.2009
Oligarchen-Party auf der Aurora erregt die GemüterSt. Petersburg. Ein feuchtfröhlicher Abschluss des Weltwirtschaftforums auf dem legendären Panzerkreuzer Aurora hat ein Nachspiel. Die Militärstaatsanwaltschaft ermittelt wegen illegaler Nutzung eines Kulturdenkmals.
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Der Direktor des Museums Panzerkreuzer Aurora hatte am 6. Juni frei und erfuhr von der illustren Party auf seinem Schiff erst aus der Presse: Der Oligarch und momentan reichste Russe Michail Prochorow hatte am letzten Tag des Petersburger Weltwirtschaftsforums eingeladen, um den ersten Jahrestag des Bestehens seiner Zeitschrift Russischer Pionier zu begehen.
Der ja offensichtlich heimatlose Prochorow (wie Russland-Aktuell berichtete, lebt er offiziell in einem Arbeiterwohnheim in Sibirien) fand einen illustren Unterschlupf für seine Aktion: den Panzerkreuzer Aurora, der 1917 den Signalschuss zur Erstürmung des Winterpalastes gab und damit faktisch den Sowjets zur Macht verhalf.
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Matwijenko und Nabiullina mit an Bord
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Prochorow engagierte einen Catering-Service, der die Decks der Aurora in ein großes Büfett verwandelte. Ein Schlepper dümpelte neben dem Panzerkreuzer auf der Newa; von dort ließ Rocker Sergej Schnurow seine mit deftigen Schimpfwörtern garnierten Lieder erklingen.
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Zu fortgeschrittener Stunde wurden einige der hohen Gäste (viele von ihnen hatten vorher am Petersburger Weltwirtschaftsforum teilgenommen) übermütig: Beflügelt von dem einen oder anderen Gläschen Wodka, sprangen sie von Bord, um ein erfrischendes Bad in der Newa zu nehmen.
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Unter den Gästen der exklusiven Fete befanden sich auch bekannte Politiker, unter ihnen Petersburgs Gouverneurin Valentina Matwijenko und Wirtschaftsministerin Elvira Nabiullina. Durch allzu wüstes Feiern fielen die beiden allerdings nicht auf.
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Der Panzerkreuzer Aurora ist eine Filiale des Kriegsmarine- museums. Die Besatzung besteht aus Matrosen der Baltischen Flotte. Die Flottenführung hat bisher nicht auf die Frage der Internetzeitung Fontanka.ru reagiert, wie es sein konnte, dass auf einem historischen Symbol von St. Petersburg betrunkene Menschen feiern.
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