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Straßensperre der Miliz (Foto: newsru.com) |
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Montag, 18.07.2005
Nowgorod: Acht Petersburger nehmen Dorf als GeiselSt. Petersburg. Es muss an der Hitze liegen: Die Nowgoroder Polizei hatte alle Hände voll zu tun, durchgedrehte Großstädter kalt zu stellen: Eine Geiselnahme und ein Gefecht unter Jägern forderten Tote.
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Der Polizeibericht über die nächtlichen Ereignisse im stillen Dorf Lsi am Fluss Msta liest sich wie die Schilderung eines Antiterror-Einsatzes im Kaukasus: Acht bewaffnete Männer aus St. Petersburg hatten die Dorfbewohner als Geiseln genommen und mindestens einen Mann tödlich verletzt.
Um die Bande unschädlich und dingfest zu machen, brauchte es einen Einsatz eines Nowgoroder Sonderkommandos, das das fast unzugängliche Dorf per Boot „angreifen“ musste.
Ein Streit um ein kaputtes Auto eskalierte
Auslöser des Konflikts war ein banaler Streit um den angeblich von zwei Dörflern beschädigten Audi eines Petersburger Datschenbesitzers. Dieser rief daraufhin sieben Freunde aus der Stadt um Verstärkung. Mit Schüssen in die Luft, so Zeugenaussagen, habe sich dieses Rollkommando im Dorf Respekt verschafft, nahm den Bewohnern die Mobiltelefone ab, entführte die beiden angeblichen Missetäter und fesselte sie an Bäume.
Einer der beiden Männer wurde dabei so zusammen geschlagen, dass er nach seiner Einlieferung in ein Krankenhaus an den Verletzungen starb. Das andere Opfer wird vermisst: Am Flussufer fand man lediglich seine Kleidung.
Einer Dorfbewohnerin gelang es, am Sonntagabend die Polizei zu informieren. Die aus dem 40 Kilometer entfernten Malaja Wischera anrückende Gruppe Beamter konnte jedoch nicht ins Dorf vordringen, da dieses unzugänglich auf der anderen Seite des Flusses lag.
Die sich am Flußufer versteckenden Polizisten forderten Verstärkung aus der Gebietshauptstadt an und sorgten nach Partisanenmanier dafür, dass sich die Banditen nicht mehr aus dem gekaperten Dorf absetzen konnten: An ihren Autos wurden die Reifen aufgestochen.
Bald darauf setzte eine Gruppe von vier bewaffneten Geiselnehmern per Boot über den Fluss. Nach einer Schießerei, bei der jedoch niemand verletzt wurde, konnten sie verhaftet werden. Eine Stunde später stürmten dann wiederum per Boot - die inzwischen eingetroffenen Sondereinsatzkräfte das Dorf und überwältigten die verbliebenen vier Banditen.
Jäger nehmen sich gegenseitig ins Visier
Nahe der Stadt Waldai, ebenfalls im Gebiet Nowgorod, hatte am Sonntag Morgen hingegen eine Gruppe Moskauer Jäger für Arbeit bei Miliz und Rettungsdiensten gesorgt: Die Jagdtouristen nach Polizeiangaben durchaus gewichtige Geschäftsleute aus der Hauptstadt waren untereinander in Streit geraten und hatten mit ihren Schrotflinten das Feuer aufeinander eröffnet. Ein Mann kam dabei ums Leben, drei weitere wurden verletzt.
(ld/rufo)
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