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In mindestes sechs Fällen wurden alleine gehende Gastarbeiter von der Bande brutal umgebracht (Foto: newsru/Archiv) |
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Donnerstag, 25.02.2010
Moskauer Neonazi-Bande wg. Morden abgeurteiltMoskau. Neun Mitglieder der rassistischen Bande Weiße Wölfe müssen wegen Morden an Ausländern für 6,5 bis 23 Jahre in Haft. Relativ milde war das Urteil für den 18-Jährigen Anführer, der selbst zur Hälfte Georgier ist.
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Alexej Dschawachischwili wurde in dem Prozess als der Anführer der Gruppe identifiziert, die zwischen April 2007 und Januar 2008 elf Menschen einzig wegen ihrer nicht-slawischen Rasse umgebracht haben soll. Zum Teil wurden den Opfern bis zu 79 Stiche mit Messern und Schraubenziehern beigebracht.
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Von dem Geschworenengericht wurden allerdings nur sechs Morde als bewiesen anerkannt. Außerdem waren drei der ursprünglich zwölf Angeklagten von den Geschworenen als nicht schuldig freigesprochen worden. Die Geschworenen waren auch der Ansicht, dass alle anderen Angeklagten ein mildes Urteil verdient hätten.
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Mord-Attacken im Internet zur Schau gestellt
Ihre brutalen abendlichen oder nächtlichen Überfälle auf Gastarbeiter aus Zentralasien filmte die Gruppe mit Mobiltelefonen. Dschawachischwili soll die Videos anschließend mit Kommentaren versehen und ins Internet gestellt haben. Der junge Anführer, dessen Vater aus einem alten georgischen Adelsgeschlechts stammt, kam bei dem Urteilspruch mit sieben Jahren Gefängnis davon.
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Weniger erhielt mit 6,5 Jahren nur der einzige zur Tatzeit noch nicht volljährige Angeklagte. Zwei jeweils 22 Jahre alte Skinheads erhielten mit 23 und 17 Jahren die höchsten Strafen. Die anderen Verurteilten müssen für neun bis 15 Jahre in Haft.
Bande an Hitlers Geburtstag gegründet
Die Weißen Wölfe hatten sich am 20. April 2007 also an Hitlers Geburtstag einzig mit dem Ziel formiert, Nicht-Slawen in Moskau umzubringen. Auch vor Gericht standen die Angeklagten zu ihren rassistischen und nazistischen Anschauungen.
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Fünf Mitglieder der Gruppe konnten von den Ermittlern nicht identifiziert werden, weshalb die Skinhead-Killerbande trotz des Urteils nicht unbedingt als zerschlagen gelten kann.
Auch andere Killerbande von "Halbblut" geführt
Vor zwei Jahren war in Moskau schon einmal eine ähnliche Bande vor Gericht gestellt worden, die aus Rassenhass mindestens 20 Morde an Ausländern begangen hatte.
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Auch hier war der Anführer erst 18 Jahre alt und kein "reinrassiger" Russe: Der Vater des aus Chabarowsk zugezogenen Ikonenmalerei-Students Artur Ryno ist Tschuktsche.
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