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Bereits 53 Kinder liegen mit schweren Vergiftungserscheinungen in Krankenhäusern Tschetscheniens (Foto: TV) |
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Mittwoch, 21.12.2005
Kinder vergiftet - Terroranschlag mit Psychodrogen?Moskau/Grosny. Bereits 52 Mädchen und ein Junge liegen mit schweren Vergiftungen in Krankenhäusern Tschetscheniens. Hysterie- und Panikanfälle sind die Anzeichen. Russland rätselt: Ein Anschlag mit psychotropischen Drogen?
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Schreckliche Angstzustände, unbeherrschbare Panik-Anfälle und Hysterie, die urplötzlich ohne Vorwarnung ausbricht das sind die Symptome bei den betroffenen 53 Kindern und zwei Frauen. 29 der Kranken liegen noch in Kliniken in Grosny und Scholkowo im Norden der Republik Tschetschenien. Eltern und Angehörige halten Tag und Nacht Wache an den Krankenbetten.
Da die ersten Kranken ausschließlich Mädchen waren, die nach dem Besuch der Toilette erkrankten, wurde zunächst vermutet, es könnte sich um vergiftete Kosmetika oder auch um einen Gas-Anschlag auf die Mädchentoilette gehandelt haben. Der Verdacht bestätigte sich bisher aber nicht.
Bekannt ist bisher nur der Ort der Vergiftung
Weder tschetschenische Ärzte, noch die Mediziner und Spezialisten des Moskauer Katastrophenschutzministeriums, die gestern nach Tschetschenien flogen, konnten bisher feststellen, was die Ursache der Vergiftungen ist. Bekannt ist nur der Ort der Massenvergiftung. Völlig unklar aber bleibt, womit die Kinder sich vergifteten und ob es sich um einen Unfall oder einen Terroranschlag handelt.
Vier Schulen sind geschlossen und schwer bewacht
Am Mittwochmorgen wurden vorsichtshalber vier Schulen im Landkreis Scholkowo im Norden der Republik Tschetschenien geschlossen. Die Schulgebäude wurden unter Bewachung gestellt. Alle Vergifteten kommen aus diesen Schulen.
Die ersten Vergiftungen waren schon am 7.Dezember aufgetreten. Fachleute bezweifeln, dass es noch möglich sein wird, Spuren des Giftes oder der Psycho-Droge zu finden. Vor Ort arbeiten Mediziner, Toxikologen, FSB-Fachleute und Staatsanwaltschaft.
Psychodrogen dieser Art stammen aus Militär- oder Geheimdienstlabors
Wenn es sich um einen Terroranschlag handelte, sind Motive und Hintermänner völlig unklar. Psychodrogen, die ein solches Krankheitsbild hervorrufen könnten, sind in Apotheken nicht zu erwerben, sondern stammen ziemlich sicher aus Militär- oder Geheimdienstlabors irgendwo auf der Welt.
Der Landkreis Scholkowo, der seit Beginn des Tschetschenienkrieges als Stützpunkt der Moskau treuen Tschetschenen gilt, war bereits Ziel zahlreicher schwerer Terroranschläge. Aber auch die härtesten Kampfgruppen haben bisher Kinder verschont.
(gim/.rufo)
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