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Verschwindet Wodka bald aus den Regalen? (Foto: Djatschkow/.rufo)
Verschwindet Wodka bald aus den Regalen? (Foto: Djatschkow/.rufo)
Mittwoch, 11.05.2011

Kampf dem Alkohol: Russland droht neues Wodka-Defizit

Moskau. Die russische Regierung will den Einzelhandel zur Einführung eines elektronischen Kontrollsystems beim Verkauf von Alkohol zwingen. Schon einmal hat diese Maßnahme zu leeren Wodka-Regalen in den Geschäften geführt.

Die Abgaben auf Alkohol sollen deutlich ansteigen. Liegt die Alkoholsteuer derzeit bei 231 Rubel (5,80 Euro) pro Liter reinen Alkohols, so kassiert das Finanzministerium 2015 bereits 500 Rubel (12,50 Euro) pro Liter. Dementsprechend steigen auch die Preise für Wodka. Die Halbliterflasche von derzeit vier Euro wird dann mindestens das Doppelte kosten.

Automatische Kontrolle soll ausgeweitet werden


In diesem Zusammenhang schlägt die russische Regierung vor, auch das automatische Erfassungssystem EGAIS auf den Handel auszuweiten. Bislang werden mit Hilfe dieses Systems die Produktion und der Import von Alkohol kontrolliert.

Begründet wird die Ausweitung damit, dass die Preissteigerungen für legalen Alkohol zu vermehrter Schwarzbrennerei in Russland führen werde. Nur mit einer vollständigen elektronischen Kontrolle sei zu vermeiden, dass dieser in den Handel gelange.

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• Uljanowsk verbietet Wodka-Verkauf am Wochenende (15.04.2011)
• Revolution im Wodka-Land: Alkohol wird deutlich teurer (24.03.2011)
• Suchoi-Ingenieure starben vermutlich an Methylalkohol (15.09.2010)
• Alkoholkrise: Regierung sucht Schuldigen und Ausweg (24.07.2006)

Rekordfund an gepanschtem Alkohol in Sibirien


Passend dazu hat die russische Polizei in Sibirien eine Rekordmenge an gepanschtem Alkohol sichergestellt. 261.000 Flaschen Wodka, das sind immerhin 127 Tonnen, wurden in einem Lagerraum in Irkutsk entdeckt. Die auf die Flaschen geklebten Steuermarken sind laut der Abteilung für Wirtschaftsverbrechen im Innenministerium gefälscht. Der Wodka sei im Nordkaukasus gepanscht worden, heißt es.

Oft nutzen die Schwarzbrenner Methanol, um ihre Destillate herzustellen. Die Folgen sind schwere gesundheitliche Schäden für die Verbraucher. Statistisch gesehen ist gepanschter Alkohol mit einigen zehntausend Todesfällen allerdings nicht relevant, denn am Missbrauch von legalem Alkohol sterben deutlich mehr. Nach Einschätzung des Vizechefs im Gesundheitsausschuss der Duma Nikolai Gerassimenko sterben insgesamt pro Jahr 550.000 – 700.000 Menschen in Russland an den Folgen von Alkoholmissbrauch.

Staat will am Alkoholverkauf mitverdienen


Freilich kassiert der Staat beim Verkauf von legalem Alkohol mit, während bei illegal produziertem Alkohol nur die Schwarzbrenner verdienen. Die Ausweitung der Kontrolle dient daher nicht nur der Qualitätsüberwachung, sondern auch den Staatsfinanzen.

Die Folgen könnten allerdings ähnlich sein wie vor fünf Jahren. Damals, bei der Einführung des Systems kam es zu massiven Pannen. Weil weder die Steuermarken rechtzeitig da waren, noch die Software für das Kontrollprogramm funktionierte, standen die Wodka-Brennereien Anfang 2006 still. Ein halbes Jahr später, als das System auf den Import ausgeweitet wurde, kam auch der Import von Wein und Cognac zum Erliegen.

Vollständige Erfassung des Wodka-Umsatzes wird teuer


Es dauerte fast ein Jahr, ehe das System eingespielt war. In dieser Zeit leerten sich die Wein- und Wodka-Regale in Russland merklich. Dafür wuchs der Umsatz von Schwarzbrennereien.

Bis heute arbeitet EGAIS allerdings ungenügend. Erfasst wird eben nur die (legale) Produktion bzw. der Import. Was später in den Geschäften steht, kann nur stichprobenartig kontrolliert werden, automatisch wird der Verkauf noch nicht erfasst.

Damit sich das ändert, müssten alle Geschäfte mit diesem System ausgestattet werden. Das ist keine leichte Aufgabe. Jede Brennerei musste damals zwischen umgerechnet 14.000 und 50.000 Euro in die entsprechenden Anlagen investieren. Der Betrieb erfordert noch einmal 750 – 2.300 Euro Ausgaben monatlich. Eine Fabrik kann diese Investitionen tätigen, sollten die gleichen Aufwendungen für den Einzelhandel nötig sein, so dürften viele Geschäfte auf den Verkauf von Wodka verzichten.



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marc 12.05.2011 - 21:35

Wodka in Österreich

In Österreich gehts in die selbe Richtung. Alle paar Monate kommen neue Ideen von Politikern, wie zum Beispiel eine separate Alkoholsteuer in der Gastronomie. Das ist sehr schade.
Jungen Wodkamarken wie zum Beispiel Wodka Wanessa, den ich nur wärmstens empfehlen kann, wird es da sehr schwer gemacht.


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