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Tausende Moskauer waren bei der Trauerfeier für Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn dabei (Foto: Vorhölter/.rufo) |
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Mittwoch, 06.08.2008
Große Anteilnahme an der Beisetzung SolschenizynsDominik Vorhölter, Moskau. Tausende Menschen sind am Mittwoch zur Beerdigung von Alexander Solschenizyn gekommen und haben auf dem Friedhof des Donskoj-Klosters Abschied vom Schriftsteller genommen.
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Danke, Danke, Danke, flüstert leise eine ältere Frau, am Grab von Solschenizyn. Sie ist, wie zahlreiche andere Menschen auch auf den Friedhof ins Donskoj-Kloster gekommen. Zur Beerdigung des am Sonntag verstorbenen Schriftstellers Alexander Isajewitsch Solschenizyn, der hier seine letzte Ruhe gefunden hat.
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Emotionaler Abschied von Solschenizyn
Auf dem Friedhof ist sein Grab kaum zu sehen, so viele Menschen wollen sich von dem Literatur-Nobelpreisträger verabschieden. Es riecht nach den Tannennadeln der Gedenkkränze, die um das Grab herum verteilt wurden. Unter anderem haben die Präsidialverwaltung und das Bolschoi Theater einen Kranz aufgestellt.
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Präsident Dmitri Medwedew hat extra seinen Urlaub abgebrochen, um an der Trauerfeier teilzunehmen. Die Totenmesse leitet Patriarch Alexi II. persönlich. Beim Tod von Ex-Präsident Boris Jelzin im vergangenen Jahr hatte sich das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche noch krankheitsbedingt vertreten lassen.
Aufklärer und moralisches Gewissen
Nachdem die Totenfeier in der Klosterkirche vorüber ist, drängen sich die Menschen um sein Grab. Sie schieben und versuchen einmal um den Sarg, der mit Rosen und anderen bunten Sträußen geschmückt ist, herumzulaufen. Am Fußende steht ein Foto, welches den Schriftsteller zeigt. Die meisten verneigen sich hier, andere beten oder küssen es kurz, bevor sie von der Menschenmasse weitergedrückt werden.
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In seinem bekanntesten Werk, Archipel Gulag, erzählte Solschenizyn über die Verbrechen des stalinistischen Systems und wurde somit zur moralischen Instanz in Russland. Darum bedeutet Solschenizyn vielen Menschen heute noch sehr viel.
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Befreiende Wahrheiten
Olga Alexandrowskaja ist eine der zahlreichen Trauergäste, die gekommen ist, um persönlich Abschied zu nehmen. Sie erzählt, dass sie als Kind ein Klima der Schwere und der Angst, miterlebt hat. Für sie hat das zunächst 1973 im Samizdat erschienene Hauptwerk Solschenizyns, Archipel Gulag, große Bedeutung.
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Sie kann sich noch sehr gut daran erinnern, wie sie zum ersten Mal davon gehört hat: Ich war 19 Jahre alt und mein Lehrer hatte uns aus der deutschen Ausgabe des Archipel Gulag vorgelesen. So habe ich die Wahrheit erfahren und die Wahrheit hat mich frei gemacht.
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