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Der Fallschirmsprung-Weltrekord des Sowjetoffiziers Andrejew hat bis heute Bestand. (Foto: lifeinternet.ru)
Der Fallschirmsprung-Weltrekord des Sowjetoffiziers Andrejew hat bis heute Bestand. (Foto: lifeinternet.ru)
Donnerstag, 11.10.2012

Fallschirmsprung: Österreicher zielt auf Sowjetrekord

Moskau. Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner will aus 36,6 Kilometern Höhe mit dem Fallschirm springen. Er greift damit den Rekord des sowjetischen Testpiloten Jewgeni Andrejew von vor 50 Jahren an.

Baumgartners erste zwei Versuche vom Beginn der Woche mussten wegen widriger Wetterverhältnisse verschoben werden. Auch der für den heutigen Donnerstag angesetzte Versuch musste abgesagt werden. Der nächste Sprung ist für Sonntag geplant, aber möglicherweise findet er erst im nächsten Jahr statt, wenn das Wetter wieder nicht mitspielt.

Rekord im freien Fall


Geplant ist, dass ein Helium-Ballon ihn in die Stratosphäre bringt. Im freien Fall will er als erster Mensch überhaupt die Schallmauer durchbrechen und den russischen Weltrekord vom 1. November 1962 knacken. Vor fast genau 50 Jahren waren die Offiziere der Sowjetarmee Jewgeni Andrejew und Pjotr Dolgow aus 25.500 Metern zur Erde gesprungen.

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Dolgow kam bei der wagehalsigen Aktion ums Leben, weil sein Kosmonautenanzug undicht gewesen war; er hatte ein klitzekleines Loch. Andrejew landete sicher. Im freien Fall entwickelte er eine Höchstgeschwindigkeit von 900 Stundenkilometern.

Erst einen Kilometer über der Erde hatte sich der Fallschirm entfaltet, und genau das ist der Rekord, der bis heute Gültigkeit hat – es war der längste freie Fall in der Geschichte.

Hochdekoriert


Der damalige Höhenrekord hat dagegen nicht mehr Bestand. Eben jener 43-jährige „furchtlose Felix“, der bald fast buchstäblich „nach den Sternen greifen“ will, war im Juli dieses Jahres auf 29.610 Meter gekommen.

Andrejew bekam wenige Tage nach seinem Flug einen Lenin-Orden, einen Goldenen Stern und den Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen. Später erinnerte er sich, er habe ein wenig manövrieren müssen, um nicht in der Wolga zu landen.

Der gebürtige Nowosibirsker (Jahrgang 1926) absolvierte um die 4.500 komplizierte Fallschirmsprünge, davon acht aus der Stratosphäre; er konnte acht Weltrekorde für sich verbuchen. Zum Schluss lebte in der Nähe von Moskau; er starb im Jahre 2000.



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