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Fürst Alexander Newski ist Russlands Symbol. Foto: newsru.com
Fürst Alexander Newski ist Russlands Symbol. Foto: newsru.com
Montag, 29.12.2008

Der „Name Russlands“ ist Alexander Newski

Moskau. Am Sonntagabend haben die Russen in einer Live-Fernsehsendung Alexander Newski zum Symbol ihrer Nation erwählt. Damit ist die im Mai 2008 begonnene Befragung der Bevölkerung im Internet abgeschlossen.

Alexander war im 13. Jahrhundert Fürst von Nowgorod. Seinen Beinamen „Newski“ („von der Newa“) erwarb er sich durch die Schlacht an der Newa im Jahre 1240, in der er mit seinem Nowgoroder Heer die Schweden besiegte. 1547 sprach ihn die Russisch-orthodoxe Kirche heilig.

Für Alexander stimmten 529.575 Benutzer des Runet. Mit 523.766 Stimmen liegt ihm Pjotr Stolypin als der Zweiter dicht auf den Fersen. Stolypin war unter Nikolaus II. Premierminister und ist vor allem durch seine Agrarreformen bekannt, mit denen er versuchte, eine drohende Revolution zu vermeiden.

Experten sind etwas anderer Meinung

Bei Russland-Aktuell
• Internet-Abstimmung: Russen lieben Stalin und Lenin (08.07.2008)
Auf dem dritten Platz folgt – wiederum mit nur wenig Abstand – der Diktator Joseph Stalin. Für ihn sprachen sich 519.071 Russen aus. Die Plätze danach belegen Puschkin, Peter I., Lenin, Dostojewski, Suworow, Mendelejew, Iwan der Schreckliche, Katharina II. und Alexander II.

Das Ergebnis zeigt sehr deutlich die konservative Grundeinstellung vieler russischer Bürger. Die Umfrage unter Experten ergab ein etwas anderes Bild: Hier teilen sich Alexander Newski und der Dichter Puschkin den ersten Platz; Lenin und Stalin liegen weit abgeschlagen ganz am Ende der Liste.

Wettbewerb mit Skandal

Im Internet
• Auf dieser Seite lief die Abstimmung

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Der „Name Russlands“ wurde in drei Durchgängen ermittelt. Zuerst mussten aus einer Liste von 500 Namen 50 ausgesucht werden, dann aus den 50 die besten zwölf. Die vom Fernsehkanal Rossija und zwei Meinungsforschungsinstituten initiierte Abstimmung lief auf einer extra für dieses Projekt eingerichteten Internetseite.

Jeder Bürger konnte so oft abstimmen, wie er wollte. Diesen Modus nutzten interessierte Gruppen anscheinend für Flashmobs, durch die Stalin lange uneinholbar an der Spitze stand. Daraufhin wurden die Ergebnisse zwischenzeitlich annulliert und die Befragung von neuem aufgenommen.

Einer der grausamsten Diktaturen des 20. Jahrhunderts als „Symbol Russlands“ wäre allerdings ein fataler Imageverlust und ein Armuts- zeugnis für das Land gewesen. Der Heilige Alexander von der Newa spricht dagegen für Integrität und Besinnung auf zwar sehr konservative, aber allgemein menschliche Werte.



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