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Am Mittwoch wurde in Moskau eine Synagoge überfallen. Acht Menschen wurden verletzt (Foto: Djatschkow/.rufo) |
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Donnerstag, 12.01.2006
Antisemitischer Überfall auf Moskauer SynagogeMoskau. Beim Überfall auf eine Moskauer Synagoge wurden acht Besucher verletzt. Er sei gekommen, um zu töten, bekannte der Messer-Attentäter. Immer häufiger werden rechtsradikale Übergriffe in Russland registriert.
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Der Anschlag ereignete sich am Mittwochabend, als die jüdische Gemeinde sich zum Abendgebet versammelt hatte. Ein 20jähriger Moskauer stürmte mit einem Messer bewaffnet in die Synagoge. Ich bin gekommen, Euch zu töten, schrie er dem Rabbiner zu.
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Acht Verletzte aus vier Nationen
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Acht Menschen verletzte der Amokläufer, ehe er vom Sohn des Rabbiners entwaffnet werden konnte. Dabei verletzte sich auch der Täter. Er befindet sich derzeit in einem Moskauer Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft hat gegen ihn ein Verfahren wegen versuchten Totschlags aus rassistischen Motiven, schwerer Körperverletzung sowie nationaler und religiöser Verunglimpfung eingeleitet.
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Zwei der Opfer befinden sich nach wie vor in kritischem Zustand. Sie mussten in der Nacht operiert werden. Die anderen sechs Verletzten sind außer Lebensgefahr. Neben fünf russischen Staatsbürgern, traf es einen US-Amerikaner, einen Tadschiken und einen Bürger Israels.
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Scharfe Reaktion aus Israel
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Israel reagierte scharf auf den Vorfall. Wir rechnen damit, dass die russische Führung alle Maßnahmen ergreift, um das Verbrechen gründlich aufzuklären. Wir hoffen, dass der Verbrecher streng bestraft wird, egal ob er nun allein gehandelt hat oder ob eine Organisation hinter ihm stand, sagte ein Vertreter des israelischen Außenministeriums.
Lange Liste rechtsextremer Überfälle
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Es ist nicht der erste Überfall mit antisemitischem oder rechtsradikalem Hintergrund in diesem Jahr. Vor zwei Tagen wurden in Woronesch, der Hochburg des russischen Rechtsextremismus, zwei Sudanesen überfallen und verletzt.
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Auch das Jahr 2005 ist reich an negativen Höhepunkten. Am Heiligabend wurde in St. Petersburg ein afrikanischer Student von Skinheads ermordet, zwei weitere verletzt. Im November fiel in der Newa-Metropole ein junger Antifaschist den Rechtsextremisten zum Opfer. Im Oktober hatte es in Woronesch einen peruanischen Austausch-Studenten.
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Putin kritisiert Xenophobie, Behörden verharmlosen
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Die Liste ließe sich fortsetzen. Sie zeigt eine Verstärkung des Rechtsextremismus in jüngster Vergangenheit. Es gibt schätzungsweise etwa 50.000 Skinheads in Russland. Den Trend hatte Präsident Wladimir Putin schon Anfang letzten Jahres anlässlich des 60. Jahrestags der Befreiung des KZ Auschwitz verurteilt. Bis heute gebe es Antisemitismus, , Nationalismus und Fremdenhass in dem Land, dass mehr als alle anderen zum Sieg über den Faschismus beigetragen hatte, bekannte Putin damals und fügte hinzu: Ich schäme mich dafür.
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Viele Behördenvertreter hingegen versuchen, den Rechtsextremismus in Russland zu verharmlosen. Nicht selten kommt es vor, dass Überfälle auf Ausländer als Hooligan-Aktionen eingestuft und dementsprechend gering bestraft werden.
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(ab/.rufo)
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