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Samstag, 28.01.2006

Russland Geschichte: Brodsky gestorben, Anna I. geboren

Am 28. Januar wurde Anna I. – Zarin von Russland –geboren. Am selben Tag starb der russisch-amerikanische Literaturnobelpreisträger Brodsky, sein Verhältnis zur Sowjetunion war nach seiner Ausbürgerung bis zu seinem Tod frostig geblieben. Kalt bleiben die Temperaturen zu dieser Jahreszeit auch weiterhin in Moskau, doch extreme Kälte gibt und gab es nicht nur in Russland.

Rekordkälte ist auch keine Erfindung der letzten Jahre. Heute vor 70 Jahren froren selbst die gewaltigen Niagara Fälle zu. Und selbst technogene Katastrophen treffen manchmal andere Länder: Am 28. Januar 1986 - genau vor 20 Jahren - explodierte die Raumfähre Challanger kurz nach dem Start in Cap Canavaral. Sieben Astronauten starben bei dem bis dahin schwersten Unfall der Raumfahrtsgeschichte der USA.

Beginn der Periode der Palastrevolutionen und der Ausländerherrschaft in Russland


Am 28.Januar 1725 brachte der Jugendfreund Peters I., Generalfeldmarschall Alexander Menschikow die zweite Frau Peters als Jekaterina I. auf den Zarenthron. Damit begann die später so genannte Periode der Palastrevolutionen.

Am 28. Januar 1693 wurde Anna I. (Anna Ioanowna) in Moskau geboren. Anna I. sorgte sich in den zehn Jahren ihrer Regentschaft (1730 - 1740) wenig um die Regierungsgeschäfte sondern zog Vergnüglicheres vor, wie beispielsweise den Jagdsport in einem ihrer Parks. Die Regierungsgeschäfte erledigte ihr Günstling Ernst Johann Biron. Viele Deutsche besetzten Spitzenämter, dienten ergeben dem Reich, stiessen aber dennoch im Lande auf Ablehnung.

Petersburg bekam ein neues Gesicht


Die Hauptstadt des Reiches war unter Peter II. auf Drängen der Bojaren nach Moskau zurückverlegt worden. Anna I. holte die Hauptstadt wieder an die Newa zurück und gestaltete die Stadt um: die Stadt wurde in fünf Stadtteile geteilt, als Stadtzentrum sah man fortan nicht mehr die Petrograder Seite sondern die Großen Seite bei der Admiralität. Newski Prospekt, Gorochowaja Uliza und Wosnessenski Prospekt durchschnitten, von der Admiralität ausgehend, strahlenförmig den historischen Kern der Stadt.

Am 28.Januar 1762 unterschrieb Zar Peter III. (Enkel Peters I., geboren in Schleswig-Gottorf als Prinz von Holstein) ein Dekret, nach dem politische Verbannte in die Hauptstadt St. Petersburg zurückkehren durften.

Nobelpreisträger Brodsky gestorben


Am 28. Januar 1996 starb der russisch-US-amerikanische Dichter und Literaturnobelpreisträger Joseph Brodsky in New York.

Brodsky wurde 1940 in Leningrad als Sohn jüdischer Eltern geboren, über seine Jugend in der Stadt an der Newa schrieb er später in seinen Erinnerungen. Mitte der 60er Jahre wurde Brodsky zu Zwangsarbeit verurteilt und 1972 aus der Sowjetunion ausgewiesen. Bereits zehn Jahre nachdem Brodski die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, wurde er im Jahre 1987 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

(jst/.rufo)

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