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Montag, 06.02.2006

Orthodoxer Publizist: Russland wird islamisch

Moskau. Der einflussreiche orthodoxe Publizist Andrej Kurajew hat davor gewarnt, dass ein "Moskauer Kalifat" an die Stelle des heutigen Russland treten könnte. In spätestens 60 Jahren werde Russland kein christlich-orthodoxes Land mehr sein, sagte er.

Möglicherweise werde der Prozess der Islamisierung Russlands auch schneller verlaufen. Angesichts der gegenwärtigen "demografischen Katastrophe" in Russland gebe es derzeit kein anderes Szenario für die weitere Entwicklung, so Kurajew. Allein aktive kirchliche Missionsarbeit, die vor allem auf Jugendliche abziele, könne die Tendenz noch umkehren. Derzeit bekennen sich über 70 Prozent der Einwohner Russlands zum orthodoxen Christentum. Die über zehn Millionen Muslime machen etwa zehn Prozent der russischen Bevölkerung aus.

Kurajew gilt als einer der Vordenker des patriotisch-konservativen Flügels innerhalb der russisch-orthodoxen Kirche. Durch seine Auftritte bei Fernsehtalkshows und seine Predigten auf Rockkonzerten ist er derzeit einer der bekanntesten russischen Kirchenvertreter. Wegen einiger anti-islamischer Äußerungen war Kurajew zuletzt mehrfach heftiger Kritik ausgesetzt. (epd/kp)



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