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Wladimir Potanin ist Oligarch mit guten Beziehungen zum Kreml (Foto: Djatschkow/.rufo)
Wladimir Potanin ist Oligarch mit guten Beziehungen zum Kreml (Foto: Djatschkow/.rufo)
Aktualisiert 11.04.2011 11:13

Wladimir Olegowitsch Potanin

Buntmetall-Oligarch. Präsident der Finanz-Holding Interros.

Zitat: „Die Ergebnisse der Privatisierung von „Norilski Nickel“ sind unumkehrbar.“

Geboren: 3. Januar 1961 in Moskau.

Laufbahn: Absolvent des Moskauer Staatlichen Instituts für Internationale Beziehungen (Ökonomist). Arbeit als Ingieneur in einer Düngemittelfirma, Chef der Internationalen Bank für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Präsident der Finanz-Holding Interros, Präsident der Internationalen Finanzgesellschaft, Mitglied des Aufsichtsrates des Konzerns Swjasinvest. Vize-Premier der russischen Regierung (1996-97), war für finanzwirtschaftliche Fragen zuständig.

Freunde: Anatoli Tschubais. Boris Nemzow. Alfred Koch. Boris Jordan. Ex-Premierminister Viktor Tschernomyrdin .

Feinde: Boris Beresowski. Wladimir Gussinski. Der ehemalige Gazprom-Chef Rem Wjachirew. Oleg Deripaska.

Skandale: 1995 bekam Potanins Oneksimbank bei der Versteigerung von Staatseigentum für 170 Mio. USD ein Kontrollpaket über "Norilski Nickel", dem größten Produzenten von Nickel, Platin und anderen Buntmetallen. Konkurrenten bei der Auktion waren die ebenfalls Potanin zugerechnete Bank MFK und die Gesellschaft Renova. 2001 forderte die Staatsanwaltschaft von Potanin weitere 140 Mio. USD und versprach ihm im Gegenzug, die Auktionsergebnisse nicht weiter zu überprüfen.

Familie: Verheiratet, drei Kinder (zwei Söhne, eine Tochter).

Hobbys: Fußball, Tennis, Schach. Reist gerne. Spricht Englisch.

Der Potanin-Fonds zur Förderung von Stipendien beträgt 1,5 Millionen Dollar. (Foto: ssau.ru)
Der Potanin-Fonds zur Förderung von Stipendien beträgt 1,5 Millionen Dollar. (Foto: ssau.ru)
Laufbahn:

April 2008: Oleg Deripaska, der reichste Mann Russlands steigt bei Norilski Nickel ein. Seitdem tobt ein erbitterter Übernahmekampf um den Buntmetall-Konzern zwischen den beiden Oligarchen.

2007: Potanin trennt sich von seinem langjährigen Geschäftspartner Michail Prochorow. Vorausgegangen war eine Skandalorgie Prochorows im französischen Nobelkurort Courchavel.

Juli 2003: Die Finanzholding „Interros“ von Potanin übernimmt die Bankengruppe OWK des Ex-Oligarchen Alexander Smolenski.

März 2003: Die zu Interros gehörende Medien-Holding „Prof-Media“ kauft ein großes Aktienpaket an der Verlagsgruppe „Independent Media“. Damit verfügt Potanin über eines der größten russischen Medienimperien.

Seit 1998: Präsident und Vorstandsvorsitzender der Finanzgruppe „Interros“

Seit 1997: Vorstandsmitglied bei Swjasinvest.

Seit 1997: Präsident der Oneksim-Bank und Vorstandsvorsitzender der Bank „MFK Renaissance“

1996 – 1997: Vize-Premier der Russischen Föderation.

1995/1996: Wladimir Potanin erwirbt bei einer Auktion das Rohstoff-Unternehmen „Norilski Nickel“.

1993 -1996: Präsident der Oneksim-Bank

1992 -1993: Vizepräsident, dann Präsident der Bank „Internationale Finanz-Korporation“

Seit 1991: Präsident der Außenhandelsgesellschaft „Interros“

1990 – 1991: Arbeit in der Internationalen Bank für Zusammenarbeit.

1983 – 1990: Ingenieur in einem Erz- und in einem Düngemittelwerk, dann in der Gesellschaft „Sojus-Chimexport“ („Union für Chemie-Export“)

1983: Absolvent des Moskauer Staatlichen Instituts für Internationale Beziehungen (Ökonomist).


Freunde und Team:

Oligarchen haben in Russland Freunde, aber weitaus mehr Feinde. (Foto: vgd.ru)
Oligarchen haben in Russland Freunde, aber weitaus mehr Feinde. (Foto: vgd.ru)
Anatoli Tschubais, Boris Nemzow, Alfred Koch, Boris Jordan. Ex-Premierminister Viktor Tschernomyrdin. Der Gouverneur von Krasnojarsk Alexander Chloponin. Der Ökonomist Michail Sadornow.

Der Ex-Chef der Russischen Zentralbank Sergej Dubinin (Dieser hat sich als erster dafür ausgesprochen, Potanin in die Regierung von Tschernomyrdin nach den Wahlen von 1996 einzubinden.). Der frühere stellvertretende Finanzminister Andrej Wawilow, der Ex-Wirtschaftsminister Jewgeni Jasin.


Feinde:


Boris Beresowski. Wladimir Gussinski. Der Ex-Chef von Gasprom Rem Wjachirew. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Metallurgischen Betriebs von Nowolipezk Wladimir Lisin. Der Fernsehmoderator Sergej Dorenko.
Der Milliardär Oleg Deripaska, mit dem er um den Konzern Norilski Nickel kämpft.


Skandale:


2001 forderte die Generalstaatsanwaltschaft von Potanin eine Zuzahlung von 140 Millionen Dollar für die Pfandauktion von „Norilski Nickel“ und gewährte im Gegenzug Immunität und keine Revision der Auktionsergebnisse. 1995 bei der Pfandauktion über das Kontrollpaket der Norilski Nickel-Aktien, eines des größten Produzenten von Nickel, Platin und anderen Buntmetallen, konkurrierte Potanins Oneksimbank mit der ebenfalls Potanin zugerechneten Bank MFK und der Gesellschaft Renova. Das Aktienpakt wurde für lediglich 170 Millionen Dollar an die Oneksimbank verkauft.

Die Recherchen von Journalisten und der Firma Pinkerton ergaben, daß die Schweizer Firma Servina Trading SA (Chemin du Chateau de Bellerive 10), die Koch, Tschubais, Kasakow und anderen über 100.000 Dollar Honorar für ein noch nicht geschriebenes Buch über die Privatisierung in Russland, mit größter Wahrscheinlichkeit von Potanin und Jordan kontrolliert wird.

1997 wurden frivole Fotos von dem damaligen Vize-Premier Boris Nemzow mit Mädchen im Schwimmbad veröffentlicht. Die Bilder waren in dem Pensionat Pawlowskaja Swoboda am Ufer des Istra-Flußes bei Moskau geschossen worden. Nemzow und Tschubais waren dorthin von Potanin eingeladen worden. Es wird vermutet, daß Potanin mit diesen Fotos Nemzow erpressen wollte.

1994 kam Potanin in Konflikt mit der tschetschenischen Mafia. Über einen Vertrauensmann kaufte Potanin bei dem Konzern “Edelsteine Jakutiens” Steine für den Weiterverkauf ins Ausland. Die tschetschenische Mafia demonstrierte ihre Macht, setzte den BMW von Potanin mit seinem Fahrer fest. Der Sicherheitsdienst der Oneksimbank nahm Potanin und seine Familie unter besondere Kontrolle. Potanin musste der tschetschnischen Mafia den Einflussbereich überlassen.

Ein schiefes Grinsen. (Foto: rg-rb.de)
Ein schiefes Grinsen. (Foto: rg-rb.de)
Familie und Eltern:


Verheiratet mit seiner früheren Mitschülerin Natalia Nikolajewna, drei Kinder: Tochter Nastja (1984), Sohn Iwan (1989), Sohn Wassili (1998). Der Vater Oleg Romanowitsch war Handelsvertreter der UdSSR in Neuseeland. Die Mutter Tamara Ananjewna Ärztin in einer Poliklinik.


Hobbies und Charakter:


Fußball, Tennis, Schach. Reist gerne. Übt Druck auf Gegner, aber auch auf seine Untergebenen aus. Arbeitsfähig, ist stark zielorientiert. Hat einen sehr feinen Humor. Seine Schwächen: Luxus, Selbstüberschätzung, autoritärer Führungsstil.


Zitate:


„Die Ergebnisse der Privatisierung von „Norilski Nickel“ sind unumkehrbar.“

«Das Business muss dem Fahrwasser der Regierungsentscheidungen folgen.»

«Ich bin keinem etwas schuldig. Um die Position des Vize-Premiers habe ich bei keinem gebettelt.»

Einmal gab Potanin in einem Interview zu, daß sein steiler Aufsieg in die Finanzarena dank Beziehungen möglich geworden sei. Nicht nur sein Vater, sondern eine ganze Familien-Dynastie habe hohe Posten in dem sowjetischen Ministerium für Außenhandelsbeziehungen innegehabt.

1998 ernannte die Zeitschrift Forbes Potanin zum reichsten und schlauesten russischen Geschäftsmann.

Der Ex-Finanzminister Boris Fjodorow über Potanin:
“Das ist einer der talentiertesten Leuten in Bankkreisen, den ich jemals getroffen habe. Sein Gehirn arbeitet, dies wünsche man jedem. Meiner Meinung nach gibt es weiter keine so talentierten Bank-Praktiker im Land. Ihm gelingt es immer wieder, Kontakte mit den höchsten Beamten zu knüpfen und Resultate zu erbringen. Das ist ein sehr kontaktfreudiger Mensch mit viel Humor.”

Über Potanin gibt es Witze:
Wenn Ihnen Potanin die Hand gibt, überzeugen Sie sich erst, ob alle Finger vorhanden sind.

Potanin rennt am Strand entlang und schreit: "Wer hat meinen untergehenden Sohn gerettet?" Ein Typ stellt sich: "Ich." Potanin: "Dann müssen Sie wissen, wo seine importierte Baseball-Kappe hin ist!"

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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