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Umar Alijew liebt das Leben und die Frauen, wie er selbst bekennt (Foto: Branowez/.rufo)
Umar Alijew liebt das Leben und die Frauen, wie er selbst bekennt (Foto: Branowez/.rufo)
Aktualisiert 12.11.2009 11:19

Umar Alijewitsch Dschabrailow

Tschetschenischer Geschäftsmann. Ex-Senator im Föderationsrat.

Zitat: „Ich liebe das Leben und die Frauen.“
Geboren: 28 Juni 1958 in Grosny, Tschetschenien.
Laufbahn: Abschluss der Wirtschaftsfakultät an der MGIMO. Einstieg ins Hotel-Business. Präsident der Immobilien-Gruppe Plaza. Jüngster Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen 2000. Prototyp eines der Helden in Frederick Forsyths Roman „Das Schwarze Manifest“. Abgeordneter der Republik Tschetschenien im Föderationsrat.
Freunde: Sein Bruder Chusain Dschabrailow. Der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow. Supermodell Naomi Campbell.
Feinde: Der Berater der Moskauer Stadtregierung Josif Ordschonikidse.
Skandal: Ermordung von Paul Tayton 1996 in Moskau, mit dem zusammen Dschabrailow das Hotel Radisson Slawjanskaja leitete.
Familie: Geschieden, zwei Töchter, Donata (geboren 1989) und Alwina (geboren 1993). Die Kinder leben gemeinsam mit der Mutter in Monaco.
Hobbies: Dschabrailow hört gern Musik, liest Bücher über Indianer, fährt Alpinski. Galt früher als Partylöwe, doch inzwischen lässt ihn das Moskauer Nachtleben relativ kalt.


Laufbahn



7. Oktober 2009: Dschabrailow legt sein Mandat als Senator nieder - offiziell auf eigenen Wunsch, um sich einer anderen Arbeit zu widmen. Inoffiziell heißt es, dass einer der Vertrauten des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow schnell den Immunitätsstatus eines Abgeordneten brauche. Dschabrailow wird von Suleiman Geremejew, einem Cousin des in Dubai unter Mordverdacht stehenden Adam Delimchanow, abgelöst.

11. Juli 2007: Dschabrailow wird als Senator des Russischen Föderationsrates im Amt bestätigt. Dschabrailow ist Vize-Chef des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten.

5. Januar2004: Dschabrailow wird von Tschetscheniens Präsident Achmed Kadyrow zum Föderationsratsabgeordneten der Republik bestimmt.

Wahlplakat für Dschabrailow bei dessen Versuch, Präsident Russlands zu werden (Foto: rufo)
Wahlplakat für Dschabrailow bei dessen Versuch, Präsident Russlands zu werden (Foto: rufo)
2000: Jüngster Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen am 26. März. Erhält 0,08 % der Stimmen (etwa 60.000). Dschabrailow ist es nach seinen Worten wichtig, zu zeigen, dass ein Tschetschene für das höchste Staatsamt in Russland kandidieren kann.

1999: Vorsitzender der Partei „Kraft der Vernunft“.

Seit 1997: Präsident der Immobilien-Gruppe Plaza, die in Moskau unter anderem das Vier-Sterne-Hotel Radisson Slawjanskaja und die Einkaufszentren „Ochotnij Rjad“ und „Smolenski Passage“ verwaltet. Dschabrailow steht der „Russischen Assoziation der Luxuswarenhändler“ vor.

1996-1997: Stellvertretender Generaldirektor des im Bau befindlichen Handelszentrums „Maneschnaja Ploschtschad“.

1994-1996: Erster stellvertretender Generaldirektor des Touristik-Unternehmens Inturist-RedAmer Gostinyza i Delovoj Zentr.

Seit 1992: Besitzer der Tankstellenkette Danako.

1989-1992: Vertreter einer Reihe von westlichen Firmen in Moskau.

1986-1992: Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen (MGIMO).

1985: Abschluss der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät des Moskauer Instituts für Internationale Beziehungen (MGIMO). Fachrichtung “Internationale Wirtschaftsbeziehungen“.

Davor Militärdienst bei den strategischen Raketenstreitkräften in der Nähe der ukrainischen Stadt Schitomir. Während des Militärdienstes tritt Dschabrailow der KPdSU bei. Er verlässt die Partei 1989.
Freunde und Team:

Dschabrailows Bruder Chusain. Er leitet gegenwärtig die Ölfirma „Danako“ für den Senator. Dschabrailow zählt auch Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow zu seinen Freunden.

Feinde:

Der ehemalige Vizepremier der Moskauer Stadtregierung Iosif Ordschonikidse. Ordschonikidse ist inzwischen "nur" noch einflussreicher Berater der Regierung Luschkow.

Die Beziehungen zu Tschetscheniens Präsident Ramsan Kadyrow gelten als gespannt.

Skandale:

1996 wird in einer Moskauer Fußgängerunterführung der US-Geschäftsmann Paul Tatum erschossen, mit dem zusammen Dschabrailow das Hotel Radisson Slawjanskaja leitete. Vor seinem Tod hatte Tatum erklärt, sein Geschäftsfreund bedrohe ihn. Dschabrailows Cousin Salawat Dschabrailow kommt am 20. Juni 2002 unter mysteriösen Umständen ums Leben, kurz nachdem Unbekannte einen Mordanschlag auf Juri Luschkows Stellvertreter Iosif Ordschonikidse verübten. Seine Leiche wird kurz nach dem gescheiterten Attentat in dem Fluchtwagen der Killer gefunden.rn

Familie und Eltern:

Geschieden, zwei Töchter, Donata (geboren 1989) und Alwina (geboren 1993). Die Kinder leben gemeinsam mit der Mutter in Monaco. Der Vater war Komsomolzen-Sekretär in Tschetschenien. 1944 wurde er – wie die meisten Tschetschenen – nach Kasachstan deportiert. Dort war er für die Lebensmittelversorgung seines Clans zuständig. Vater Dschabrailow starb 1994.

Mutter Dschabrailow lebt noch, sie war immer Hausfrau, hat das Schreiben und Lesen erst nach der Deportation gelernt.

Hobbies und Charakter:

Dschabrailow hört gern Musik, liest Bücher über Indianer, fährt Alpinski und besucht die Diskoteken, die ihm gehören. Ihm gefällt Claudia Schiffer, wie er sagt, sogar besser als Naomi Campbell.

Dschabrailow träumt davon, Whitney Houston kennenzulernen, weiß aber nicht, womit er sie beeindrucken soll: „Wenn ich bloß zwei Meter groß wäre, aber bei mir reicht es nur zu 165 Zentimetern.“

Sein Lieblingsgetränk ist Mineralwasser. Er kann keinen Rauch ausstehen und würde am liebsten das Rauchen an öffentlichen Plätzen verbieten. Kann fünf Fremdsprachen.

Zitate:

„Ich löse gerne unlösbare Aufgaben.“

„Ich habe ein Hotel geleitet – dann kann ich auch einen Staat leiten.“

„Ich werde Luschkow nie verraten.“

„Ich bin kein Generalssöhnchen.“


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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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