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Sergej Darkin - Gouverneur umweht von Mafia-Gerüchten (Foto: TV)
Sergej Darkin - Gouverneur umweht von Mafia-Gerüchten (Foto: TV)
Aktualisiert 24.07.2012 14:39

Sergej Michailowitsch Darkin

Vizeminister. Ex-Gouverneur der Pazifik-Region Primorje.

Zitat: „Ich habe eine Idee, wie man den Winter in Primorje abschaffen kann.“

Geboren: 9. Dezember 1963 in der Stadt Bolschoj Kamen in der Region Primorje.

Laufbahn: Dissertation an der Fernöstlichen Ingenieurs-Hochschule für Meereswissenschaften. Schichtleiter im Hafen von Wladiwostok. Direktor verschiedener Unternehmen in der Region Primorje. Von Sommer 2001 bis Februar 2012 Gouverneur. Vizeminister für Regionalentwicklung.

Freunde: Jewgeni Nasdratenko, ehemaliger Gouverneur der Region Primorje.

Feinde: Der ehemalige Dumaabgeordnete Viktor Tscherepkow.

Skandale: Ihm wird Kontakt zur Mafia vorgeworfen. In kriminellen Kreisen hat er den Spitznamen “Sergej, der Lispelnde”.

Familie: Zum zweiten Mal verheiratet und hat drei Töchter (zwei leibliche und eine adoptierte).

Hobbys: Volleyball, Tauchen, Angeln, Jagd.


Laufbahn:

Juli 2012: Darkin wird zum stellvertretenden Minister für Regionalentwicklung ernannt.

Februar 2012: Kurz vor der Präsidentenwahl wird Darkin von Präsident Wladimir Putin entlassen - offiziell auf eigenen Wunsch, doch später gesteht Darkin, dass er zu dem Schritt gedrängt wurde.

Dezember 2011: Die Kremlpartei Einiges Russland fährt in Primorje ein unterdurchschnittliches Ergebnis ein. Schon vor den Wahlen war Darkin wegen seiner Unbeliebtheit nicht mehr als Zugpferd auf die Wahlliste gesetzt worden. Nach der Wahl werden Gerüchte über eine bevorstehende Ablösung lauter.

Dezember 2007: Als Spitzenkandidat der Kreml-Partei „Einiges Russland“ sichert er deren Sieg in der Pazifik-Region. Sein Duma-Mandat tritt er allerdings - wie erwartet - nicht an.

2005: wird Darkin als „Gouverneur des Jahres“ ausgezeichnet.

1. Februar 2005: Nachdem Präsident Wladimir Putin das Gesetz über die Wählbarkeit von Gouverneuren annuliert hat, ist Sergej Darkin der erste Gouverneur, der direkt durch Putin in seinem Amt bestätigt wird.

17. Juni 2001: Wird mit 40,18 Prozent der Stimmen zum Gouverneur der Region Primorje gewählt. An der Wahl nehmen allerdings nur 35,93 Prozent der Bevölkerung teil. Darkin verweist damit den vom Kreml favorisierten Gennadi Apanassenko (24,31%) auf den zweiten Platz.

1998: Darkin übernimmt die Führung der bankrotten Butterfett-Fabrik Ussurisski. Aus der Konkursmasse entsteht die Firma Primorskaja Soja. Präsident der Bank Primorje.

1991: Gründet das Unternehmen Rolis, und wird dessen Chef. Anfangs ist Rolis im Schiffsbau tätig, später mehr und mehr im Fischerei-Geschäft.

1989: Stellvertretender Direktor der Aktiengesellschaft Dal-Lising.

Sein professionelle Karriere beginnt Darkin als Schichtarbeiter im Hafen von Wladiwostok. Absolviert mit Doktortitel die Fernöstliche Höhere Ingenieursschule für Meeres-Wissenschaften.

Freunde und Team:

Jewgeni Nasdratenko, ehemaliger Skandal-Gouverneur der Region Primorje, der von Präsident Putin aus dem Amt gedrängt wurde. Nasdratenko über Darkin: „Darkin – das bin ich während meiner Jugendzeit“.

Feinde:

Jewgeni Nasdratenko wird nach der Wahl von Darkin zum Gouverneur vom Freund zum Feind. Der größte Konflikt zwischen ihnen: wer ist für die schlechte Situation in Primorje verantwortlich.

Wiktor Tscherepkow, Ex-Duma-Abgeordneter und einst Kandidat für den Gouverneursposten, der im letzten Moment per Gerichtsentscheid von den Wahllisten gestrichen wurde. Tscherepkow über seinen Widersacher: „Darkin hat vor einigen Jahren Beerdigungen für regionale Mafiosi organisiert. Mit solchen Sachen beschäftigt sich nur jemand, der selbst Beziehungen zur Mafia hat.“ Tscherepkow behauptet, dass ihn gewisse Kreise in Darkins Umfeld auf einer „Todesliste” hätten.

Igor Schuwalow: Der Vizepremier kandidiert als Spitzenkandidat der Kremlpartei Einiges Russland in Primorje und gibt Darkin Medienberichten nach die Schuld für das schlechte Abschneiden der Partei in der Region. Sein Image habe auf die Partei abgefärbt, moniert Schuwalow, der sich für die Ablösung des Gouverneurs stark macht.

Skandale:

Darkin werden Kontakte zur Mafia vorgeworfen. In kriminellen Kreisen trägt er den Spitznamen „Sergej, der Lispelnde”. Gedeckt wird Darkin angeblich von dem Großkriminellen „Winnie Puh”.

Als der bekannte TV-Journalist Andrej Karaulow in seiner Sendung „Momente der Wahrheit” Darkin auf der Geburtstagsfeier eines regionalen Großkriminellen zeigte, zieht Darkin vor Gericht. Der Prozess hängt bislang in der Schwebe. Darkin gewinnt allerdings einen zweiten Prozess gegen Karaulow, der in einer Zeitung geschrieben hatte, er sei von Darkins Leuten bedroht werden. Karaulow muss für diese Behauptung, die er nicht beweisen kann, umgerechnet 1.500 Euro zahlen.

Während des Wahlkampfs verteilt der Wahlstab von Darkin gelbe T-Shirts mit der Aufschrift „Wählt Darkin”. Von der Wahlkommission wird Darkin deswegen des Kaufes von Wählerstimmen bezichtigt.

Familie und Eltern:

Zum zweiten Mal verheiratet und hat drei Töchter (zwei leibliche und eine adoptierte). Zweite Frau ist die Schauspielerin Larissa Belobrowa. Die erste Frau Irina war die Tochter des früheren ersten KP-Sekretärs im Gebiet Primorje Anatoli Golowisin.

Hobbies, Charakter:

Volleyball, Tauchen, Angeln, Jagd.

Hartnäckig im Durchsetzen seiner Ziele. Nach der Wahl zum Gouverneur nimmt er bei einem Logopäden Sprachunterricht, um seine schlechte Aussprache zu verbessern.
Zitate:

„Ich habe eine Idee, wie man den Winter in Primorje abschaffen kann.“

“Im Moment ist es in Primorje nicht schlecht. Schlecht wird es erst wirklich, wenn allle denken, dass es uns hier schon gut geht.”


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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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