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Konstantin Titow sitzt als Senator für Samara im Föderationsrat. Zuvor war er Jahre lang Gouverneur der Region (Foto: Mrozek/.rufo)
Konstantin Titow sitzt als Senator für Samara im Föderationsrat. Zuvor war er Jahre lang Gouverneur der Region (Foto: Mrozek/.rufo)
Aktualisiert 30.09.2008 13:08

Konstantin Alexejewitsch Titow

Ex-Gouverneur des Gebietes Samara (Wolgaregion). Senator im Föderationsrat.

Zitat: „Wir sollten nicht jeden Tag mit dem Knüppel auf das Gewissen des Menschen einschlagen“.
Geboren: 30. Oktober 1944 in Moskau.
Laufbahn: Abschluss des Kuibyschewer Luftfahrtinstituts. Arbeit im Flugzeugwerk. Akitver Komsomolze. Vom Assistenten zum Abteilungsleiter im Kuibyschewer Insitut für Planung. Gouverneur des Gebietes Samara. Abgeordneten des Föderationsrats. Präsidentschaftskandidat. Senator.
Freunde: Michail Gorbatschow, Anatoli Tschubais, Boris Nemzow, Sergej Kirijenko, Irina Chakamada.
Feinde: Oleg Sosujew, Boris Beresowski.
Skandal: Im Frühjahr 2002 leistet sich Titow den Kauf eines teuren Dienstflugzeugs.
Familie: Verheiratet. Sohn Alexej ist Bankdirektor in Samara. Enkel Konstantin und Iwan.
Hobbies: Fußball, Leichtathletik, Jagd, Malerei, Musik. Fotografiert leidenschaftlich gerne.

Laufbahn:

Seit September 2007: Senator im Föderationsrat für das Gebiet Samara. Ist im Komitee für Sozialpolitik und lobbyiert aktiv Projekte für Samara.

August 2007: Konstantin Titow reicht seinen Rücktritt als Gouverneur ein. Offiziell wird die Aktion mit Amtsmüdigkeit begründet, inoffiziell ist von Konflikten mit dem Kreml und vor allem den großen Konzernen (Ladabauer Awtowas und Rosoboronexport) in der Region Samara zu hören.

2005: Von Präsident Wladimir Putin als Gouverneur wieder ernannt.

2001: Übernimmt gemeinsam mit Michail Gorbatschow die Leitung der Russischen Sozialdemokratischen Partei.

2.Juli 2000: Als Gouverneur des Gebietes Samara wiedergewählt.

4. April 2000: Aus wahltechnischen Gründen vorzeitiger Rücktritt als Gouverneur des Gebietes Samara.

2000: Präsidentschaftskandidat, erhält insgesamt etwas weniger als 1,5% der Stimmen, selbst im Gebiet Samara nur etwa 20%. Titows Wahlprogramm sieht die Legalisierung von Waffenbesitz vor. Titow hält auch eine Veränderung der Grenzen zwischen den Nachfolgestaaten der Sowjetunion für möglich.

Bis Juni 1999: Aufsichtsratsmitglied bei dem Ölbetrieb JUKOS (Yukos).

1999: Austritt aus der Bewegung „Unser Haus Russland“, Gründung einer eigenen politischen Bewegung „Gouverneursblock“, später umbenannt in „Stimme Russlands“.

1996: Mitglied im 2. Föderationsrat. Vorsitzender des Komitees für Haushalt, Steuerpolitik, Finanz-, Devisen- und Zollregulierung sowie Bankwesen.

1995: Eintritt in das Gründungskomitee der Kreml-Partei „Unser Haus Russland“.

1993: Zum Abgeordneten des 1. Föderationsrats gewählt. Mitglied des Komitees für Föderationsangelegenheiten und Regionalpolitik.


1992: Eintritt in die „Russische Bewegung für demokratische Reformen“. 1993 Austritt aus der Bewegung. Hat den Ruf eines treuen Parteigängers von Boris Jelzin.

Seit September 1991: Gouverneur des Gebietes Samara. Gilt als erfolgreicher Reformer.

1990 - 1996:Vorsitzender des Stadtsowjets von Samara (einst Kuibyschew).

1990: Austritt aus der KPdSU.

1987 – 1990: Stellvertretender Generaldirektor bei der Kuibyschewer Filiale des sowjetisch-bulgarischen Gemeinschaftsunternehmens „Informatika“.

1978 – 1987: Arbeit im Kuibyschewer Planungsinstitut, Aufstieg vom wissenschaftlichen Assistenten zum Leiter der Abteilung für wirtschaftswissenschaftliche Studien. Dozent.

1975 – 1978: Doktorant am Lehrstuhl für Ökonomie und Industrie des Kuibyschewer Planungsinstituts. Doktor der Ökonomie.

1973 – 1975: Sekretär des Kuibyschewer Stadtkomitees des Komsomol, Sekretär des Komsomol-Komitees im Planungsinstitut.

1970 – 1973: Stellvertretender Leiter des Komitees für Studenten und Schüler im Kuibyschewer Stadtkomitee des Komsomol.

1970: Eintritt in die KPdSU.

1969 – 1970: Stellvertretender Sekretär im Werkskomitee des kommunistischen Jugendverbands Komsomol.

1968 – 1969: Bordmechaniker im Flugzeugwerk.

1968: Abschluss des Kuibyschewer Luftfahrtinstituts, Ingenieur für Flugzeugmotoren.

1962-1963: Fräser im Flugzeugwerk von Kuibyschew.


Freunde und Team:


Michail Gorbatschow, mit dem Titow zusammen im Organisations-Komitee der russischen einigen sozial-demokratischen Partei gearbeitet hat. Anatoli Tschubais, Boris Nemzow. Sergej Kirijenko. Irina Chakamada. Der Direktor der Samarer Flugzeugwerke Rodion Kowaljew. Der ehemalige Generaldirektor des Automobilkonzerns Awtowas Wladimir Kadannikow.
Kein Fremder für die Direktoren der Militärbetriebe im Gebiet Samara.


Feinde:


Zu den Gegnern zählt Oleg Sysujew, ehemaliger Vizepremier in der Regierung von Viktor Tschernomyrdin und Ex-Bürgermeister von Samara. Boris Beresowski (Titow über Beresowski: „Das ist doch ein schwarzer Dämon!“)


Skandale:


Im Frühjahr 2002 kauft Titow für 2 Millionen Dollar ein Flugzeug vom Typ Falcon, das früher Slobodan Milosevic gehörte. Der Unterhalt des Flugzeuges kostet die Haushaltskasse vom Samara 50 Dollar pro Stunde, wenn das Flugzeug nur auf dem Flughafen steht und 6.000 bis 8.000 Dollar in der Stunde, wenn das Flugzeug fliegt. Teuer, aber angenehm, soll Titow im Kreis von Freunden gesagt haben.

2000 wechselt Titow den Fuhrpark in seiner Administration von Wolga auf Audi. Titow selbst steigt auf einen gepanzerten Mercedes für ca. 500.000 Dollar um. Offiziell fuhren in Russlands zuvor nur drei Personen mit einem gepanzerten Mercedes als Dienstwagen: Präsident Putin, Premierminister Kassjanow und Patriarch Alexi II.. Es gibt Gerüchte, dass Titow von Anfang an versucht hat, seine Familie gut zu versorgen. Gleich nach der Hochzeit hat er mit seinem eigenen Auto abends Geld als Taxifahrer verdient. Das war nicht immer ungefährlich. Einmal soll seine Frau Natalja Blutspuren im Auto entdeckt haben.


Familie und Eltern:


Verheiratet. Ehefrau Natalja ist Wirtschaftswissenschaftlerin. Sohn Alexej (geb.1974) ist inzwischen Bankdirektor. Enkel Konstantin und Iwan.

Der Vater von Titow arbeitete in der Hauptabteilung eines Ministeriums und konnte während des Krieges die Familie aus Moskau nach Kalasch am Don in Sicherheit bringen.


Hobbies und Charakter:


Fußball, Leichtathletik (war Dreisprung-Rekordhalter im Gebiet Samara) Jagd, Angeln, im Wald spazieren gehen, Malerei, Musik. Fotografiert leidenschaftlich gerne. Bevorzugt Kleidung von Gucci. Zockt gerne Karten. Hörte aber mit dem Glücksspielen auf, als er Anfang der 90er Jahre in die Politik ging.

Was Alkohol anbetrifft: Entweder Wodka oder Whiskey, das hängt von der Stimmung ab. Unter historischen Persönlichkeiten, die ihm sympathisch sind, nennt Titow Pjotr Stolypin, Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill, Charles de Gaulle.

Zitate:

„Wir sollten nicht jeden Tag mit dem Knüppel auf das Gewissen des Menschen einschlagen“.

„Gouverneure sind sehr eitle Menschen, wir nehmen keine Geschenke an!“

Auf einer Präsentation des Konzerns Awtowas meinte Titow: „Ach überings, bei meinem Niwa geht die hintere Tür nicht zu!“


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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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