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Emomali Rachmon ist seit 1992 Machthaber in Tadschikistan (Foto: TV)
Emomali Rachmon ist seit 1992 Machthaber in Tadschikistan (Foto: TV)
Aktualisiert 12.11.2009 15:25

Emomali Scharifowitsch Rachmon

Präsident von Tadschikistan

Zitat: „Die Sprache Puschkins und Tolstois, Lomonossows und Mendelejews, Schukschins und Lewitans, eine der Weltsprachen und offizielle Sprache der UN braucht keinen Lobbyismus und wird auch ohne Hilfe immer ihren gebührenden Platz einnehmen“



Geboren: 5. Oktober 1952 in der Ortschaft Dangara im Süden Tadschikistans

Laufbahn: Elektriker, Armeedienst, Parteisekretär einer Kolchose, Weiterbildung an der staatlichen Wirtschaftsfakultät, Direktor einer Sowchose, Abgeordneter, Vorsitzender des Obersten Sowjets. Präsident von Tadschikistan.

Freunde: Ministerpräsident Okil Okilow

Feinde: Oppositionsführer Machmadrusi Iskanderow, Islamistenführer Chodschi Akbar Turadschonsoda. Das Verhältnis zu Usbekistans Präsident Islam Karimow und Russlands Präsident Dmitri Medwedew gilt als gespannt.

Skandale: Rachmon regiert Tadschikistan seit Anfang der 90er Jahre und zunehmend autoritär. 2007 verbot er seinen Landsleuten Geld für teure Familienfeste auszugeben. Auf diese Art wollte er das Volk zum Sparen zwingen. Wer sich an das Gesetz nicht hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Familie: Verheiratet, sieben Töchter, zwei Söhne.

Hobbys: Nicht bekannt.


Laufbahn:



2007: Rachmonow verzichtet auf die slawische Endung seines Nachnamens und nennt sich nur nur noch Rachmon. Seine Landsleute ruft er dazu auf, auf die russische Sprache im normalen Umgang miteinander zu verzichten.

2006: Rachmon wird im Amt des Präsidenten für weitere sieben Jahre bestätigt. Er bekommt nach offiziellen Angaben 79 Prozent der Stimmen. Die Opposition wird von den Wahlen faktisch ausgeschlossen.

2005: Die regierende Volksdemokratische Partei von Rachmon erringt rund 80 Prozent der Stimmen.

2003: Ein Referendum ermöglicht Rachmon, 2006 bei den Wahlen noch einmal anzutreten. Die entsprechende Verfassungsänderung sorgt dafür, dass die bisherigen beiden Amtszeiten des Präsidenten (maximal zwei Amtszeiten sind möglich) nicht zählen.

2001: Ein zweiter Sprengstoffanschlag auf Rachmon misslingt.

1999: Rachmon wird mit offiziell 97 Prozent der Stimmen als Präsident wiedergewählt.

1997: Ein Attentäter wirft eine Granate auf den Fahrzeug-Konvoi von Rachmon. Der tadschikische Präsident wird bei dem Anschlag nicht verletzt.

1997: beendet Rachmon durch ein Waffenstillstandsabkommen mit der Opposition einen blutigen fünfjährigen Bürgerkrieg in Tadschikistan, der zunächst als Auseinandersetzung zwischen Altkommunisten und islamistischen Fundamentalisten beginnt, dann vor allem zwischen den einzelnen Clans des Landes geführt wird.

1994: wird Rachmon zum Präsidenten Tadschikistans gewählt. Er beerbt den 1992 von der Opposition zum Rücktritt gezwungenen und 1993 unter seltsamen Umständen verstorbenen ersten Präsidenten Rachmon Nabijew.

1992: Während des Bürgerkriegs wird Rachmon zum Vorsitzenden des Obersten Sowjets von Tadschikistan gewählt. Er ist damit der Staatschef der Republik.

1990: wird Rachmon in den Obersten Sowjet gewählt.

1988 – 1992: Rachmon ist Direktor des Landwirtschaftsbetriebs in seinem Landkreis Dangar.

1977 – 1982: Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Staatsuniversität Tadschikistan in Duschanbe.

1976 – 1988: Parteisekretär in einer Kolchose.

1975/76: Arbeit als Elektriker in einer Butterfabrik von Kurgan-Tjube.

1971 – 1974: Wehrdienst in der Pazifikflotte der Sowjetunion.

1969: Nach Abschluss der Schule beginnt er als Elektriker in einer Butterfabrik von Kurgan-Tjub zu arbeiten.

Freunde:



Zu Rachmons Gefolgsleuten gehört Ministerpräsident Okil Okilow, der bereits seit zehn Jahren unter Rachmon dient.

Feinde:



Die meisten Feinde Rachmons sitzen inzwischen im Gefängnis. Unter den politischen Gefangenen sind auch eine Reihe ehemaliger Weggefährten Rachmons, so Ex-Handelsminister Chabibulo Nassrulojew, Ex-Innenminister Jakub Salimow und der Machmadrusi Oppositionsführer Iskanderow.

Der frühere Islamistenführer Chodschi Akbar Turadschonsoda hingegen besitzt noch ein Abgeordnetenmandat, obwohl er Rachmon mehrfach kritisiert hat.

Das Verhältnis Tadschikistans zu seinen Nachbarrepubliken, insbesondere zu Usbekistan und dessen Staatschef Karimow, ist angespannt. Unter Rachmon hat sich Tadschikistan in den letzten Jahren auch von Russland politisch immer weiter entfernt. Die Beziehungen zu Russlands Präsident Dmitri Medwedew gelten ebenfalls als belastet.

Skandale:



Schon die Wahlen 1994 wurden von der Opposition und unabhängigen Beobachtern als unfair kritisiert. Bei den weiteren Abstimmungen wurde die Opposition immer stärker vom politischen Prozess ausgeschlossen. Wahlfälschung ist ein häufiger Vorwurf gegen das Regime Rachmon, der zudem immer autoritärer regiert.

2007 verbot Rachmon seinen Landsleuten Geld für teure Familienfeste auszugeben. Auf diese Art wollte er das Volk zum Sparen zwingen. Wer sich an das Gesetz nicht hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Familie:



Rachmon wurde als dritter Sohn von Scharif und Mairam Rachmonow geboren.

Vater Scharif Rachmonow wurde im Zweiten Weltkrieg mit dem Ruhmesorden zweiten und dritten Grades ausgezeichnet. Er starb 1992, wenige Monate vor der Machtübernahme seines Sohnes.

Mutter Mairam starb 2004 im Alter von 94 Jahren in Duschanbe.

Rachmon ist verheiratet und hat neun Kinder, sieben Töchter und zwei Söhne.

Hobbys und Charakter:


Hobbys nicht bekannt.

Besitzt zwar seit kurzem eine Ehrenprofessur an der Moskauer Lomonossow-Universität, gilt aber nicht als hochintelligent. In den Machtkämpfen um Tadschikistan hat sich Rachmon freilich als ausgebuffter Taktiker erwiesen.


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