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Arkadi Wolski (Foto: Djatschkow/rufo)
Arkadi Wolski (Foto: Djatschkow/rufo)

Arkadi Iwanowitsch Wolski

Vorsitzender des russischen Unternehmer- und Industriellenverbandes. Gestorben 2006.


Zitat: «Wenn es bei einer Party langweilig ist, reicht es nicht, die Möbel auszuwechseln.».

Geboren: 15. Mai 1932 in der Stadt Dobrusch, Gebiet Gomel, Weißrussland. Gestorben am 9.9.2006

Laufbahn: Absolvent der Hochschule für Stahl in Moskau (1955). Vierzehn Jahre beim Moskauer Autohersteller AZLK, zuletzt als Parteisekretär. Mitarbeit im ZK der KPdSU, Abteilung für Maschinenbau. Wirtschaftsberater für Andropow und Tschernenko. Vermittler für das Gebiet Berg-Karabach, Azerbaidschan. Abgeordneter des Obersten Sowjets der Sowjetunion, Mitglied im Verteidigungsausschuss. Vorsitzender des russischen Unternehmer- und Industriellenverbandes.

Freunde: Oleg Deripaska. Jewgeni Primakow.

Feinde: Alexander Mamut. Boris Beresowski Wladimir Gussinski.

Skandale: War mit im Aufsichtsrat des kremlunabhängigen Senders TWS und damit mitverantwortlich für dessen Finazierung. Der Sender wurde auf Grund von finanziellen Schwierigkeiten im Juni 2003 eingestellt, ein halbes Jahr vor den Wahlen.

Familie: Verheiratet. Ein Sohn, eine Tochter und drei Enkelkinder.

Hobbies: Wolski war weißrussischer Box-Champion. Science-Fiction-Bücher.

Arkadi Wolski als Chef des Unternehmerverbandes
Arkadi Wolski als Chef des Unternehmerverbandes
Laufbahn:

9. September 2006: Wolski stirbt nach langer Krankheit an Krebs.

April 2006: Auszeichnung mit dem Orden "Für Verdienste vor dem Vaterland" für seinen Beitrag zum Aufbau der Marktwirtschaft in Russland.

2005: Rücktritt als Präsident des Industrie- und Unternehmerverbandes aus gesundheitlichen Gründen. Nachfolger wird Alexander Schochin. Wolski bleibt Ehrenpräsident.

Dezember 1999: Arkadi Wolski unterstützt bei den Duma-Wahlen den Wahlblock “Vaterland – Ganz Russland” von Luschkow und Primakow.

Oktober 1999: Wahl Wolskis zum Vorsitzenden des Kreditkomitees der Inkombank.

1995: Wolski kandidiert bei den Duma-Wahlen auf der Liste „Gewerkschaften und Industrielle Russlands – Verband der Arbeit.“

Januar 1995: Stellvertretender Vorsitzender des Komitees zur Regulierung des Tschetschenienkonfliktes. Verhandelte in dieser Funktion in Grosny mit tschetschenischen Rebellen.

Seit 1992: Vorsitzender des russischen Industriellen- und Unternehmerverbandes.

1990 – 1991: Präsident des Wissenschafts- und Industrieverbandes der UdSSR.

1989 – 1992: Mitglied im Sicherheits- und Verteidigungskomitee beim Obersten Sowjet der UdSSR.

1989: Wahl zum Abgeordneten des Obersten Sowjets der UdSSR.

1988: Vermittler des ZK der KPdSU und des Obersten Sowjet bei dem Konflikt um Nagorny-Karabach zwischen Armenien und Aserbaidschan.

1986 – 1990: Mitglied beim ZK der KPdSU

Seit 1983: Wirtschaftsberater des Generalsekretärs der KPdSU, zuerst unter Andropow, dann unter Tschernenko und schließlich unter Gorbatschow.

1969 – 1983: Sektorenleiter, Stv. Abteilungsleiter, 1. Stv. Leiter der Abteilung Maschinenbau des ZK der KPdSU.

1969: Direktor des Autowerkes Kama.

1955 – 1969: Aufstieg vom Meister zum Parteisekretär des Moskauer Lichatschow-Autowerkes.

1955: Absolvent des Moskauer Institutes für Stahl und Legierungen.

Wolski und Primakow gelten als langjährige enge Freunde.
Wolski und Primakow gelten als langjährige enge Freunde.
Freunde und Team:

Eng befreundet mit Jewgeni Primakow, den er auch im Duma-Wahlkampf 1999 unterstützt. Gemeinsam nehmen sie später ihre Interessen im Aufsichtsrat von TWS wahr.

Viele der Oligarchen, unter anderem Oleg Deripaska, haben gute Beziehungen zu Wolski, da er einen ausgleichenden Charakter hat. Als Vorsitzender des Unternehmerverbandes vertritt er auch ihre Interessen.

Feinde:

Alexander Mamut hat als Feind Deripaskas auch zu Wolski ein gespanntes Verhältnis. Den Exil-Oligarchen Beresowski und Gussinski weint Wolski keine Träne nach.

Wirtschaftsminister German Gref.

Skandale:

War mit im Aufsichtsrat des kremlunabhängigen Senders TWS und damit mitverantwortlich für dessen Finazierung. Der Sender wurde auf Grund von finanziellen Schwierigkeiten im Juni 2003 eingestellt, ein halbes Jahr vor den Wahlen.

Vom Wirtschaftsberater der KPdSU-Generalsekretäre Andropow und Tschernenko zum Vertreter der Oligarchen gewendet.

Familie und Eltern: Mutter und Vater von Arkadi Wolski waren beide von Beruf Geschichtslehrer. Sein Vater, Iwan Wolski, brachte es bis zum Schuldirektor, seine Mutter, Anna Wolskaja, zur Direktorin einer Werkshochschule. Sein älterer Bruder Wladimir wurde 1941 von den Faschisten erschossen.

Seine Frau Ludmila hat Arkadi Wolski an der Schule kennengelernt. Sie ist Chemikerin. Sein Sohn Wladimir ist Physiker von Beruf, seine Tochter studierte Philosophie.

Hobbies und Charakter:

In seiner Kindheit begeisterte er sich für Fotografie, nachdem ihm ein deutscher Fotoapparat in die Hände fiel.

Wolski war weißrussischer Box-Champion. Liest gerne Science-Fiction-Bücher.

Wolski gilt sowohl als Meister im Kompromiss als auch als Überlebenskünstler. Unter drei Generalsekretären war er Wirtschaftsberater und auch nach dem Zerfall der SU konnte er seinen Einfluss halten. Er arbeitet immer noch in dem gleichen Büro, in das er 1986 einzog, selbst seine Telefonnummer hat sich nicht verändert. Er war Vermittler in Nagorny-Karabach und in Tschetschenien.

Unterschrift Wolskis
Unterschrift Wolskis
Zitate:

«An Stelle des Präsidenten wäre ich härter mit Leuten umgegangen, die Reformen bremsen... Es genügt nicht, aus 20 Ministerien zwölf zu machen... Wenn es bei einer Party langweilig ist, reicht es nicht, die Möbel auszuwechseln»

"Der Unternehmer im heutigen Russland ist eine Geisel von Beamtenwillkür, bürokratischem Papierkrieg und Korruption."

" Wladimir Putin unterscheidet sich positiv von seinen Amtsvorgängern, mit denen ich ebenfalls Gelegenheit hatte, zusammen zu arbeiten."


Weitere Quellen im Internet:


Der russische Unternehmer- und Industriellenverband

(aktualisiert: 03.01.2008)

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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