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Mittwoch, 27.05.2020

Russland Geschichte: St. Petersburg und Tsuschima

St. Petersburg. Am 27. Mai 1905 wurde die russische Ostseeflotte in der Seeschlacht von Tsuschima von den Japanern vollständig vernichtet. Am 27. Mai 1703 wurde auf einem gerade den Schweden abgetrotzten Eiland namens „Haseninsel“ der Grundstein zu einer Festung gelegt, aus der sich in nur wenigen Jahren die neue russische Hauptstadt entwickelte.

Der europhile Zar Peter I. gab seiner Hauptstadt den Namen St. Petersburg. Der für russische Ohren sehr fremde Name war Programm. Peter wollte sein Land für die wirtschaftlichen, kulturellen und technischen Errungenschaften Europas öffnen. Das enge, altväterliche Moskau bot ihm keinen Platz für seine kühnen Pläne.

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Am Ufer der Newa war in jeder Hinsicht jede Menge Platz, denn das Gebiet war nur dünn besiedelt und es wehte stets ein frischer Wind vom Meer, der die Gedanken klar und weit machte. Ein besseres Feld für Neuerungen konnte man sich gar nicht wünschen.

Der Aufbau der neuen Hafenstadt wurde unter gigantischen Anstrengungen vorangetrieben. In den ersten Jahren arbeiteten jährlich bis zu 40.000 Männer auf dem riesigen Bauplatz. Sümpfe wurden trockengelegt, Wälder gerodet, Häuser gebaut. Die Arbeitsbedingungen waren unter aller Würde, und nicht umsonst wird „dem Stolz und der Zierde des Nordens“ (Alexander Puschkin) nachgesagt, sie seien auf Knochen erbaut.

Bereits 1712 zog der Hof von der Moskwa an die Newa. St. Petersburg blieb bis 1918 Hauptstadt und ist bis heute eine Stadt, deren bewegte Geschichte in Russland ihresgleichen sucht. Und das alles passt in die historisch verschwindend kleine Frist von knapp über 300 Jahren…
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Vernichtende Niederlage in der Seeschlacht von Tsuschima


202 Jahre später erreichte die russische Ostseeflotte, nachdem sie einmal um die halbe Welt gedampft war, den Fernen Osten. Sie sollte eigentlich in den Krieg gegen Japan eingreifen und die russische Festung Port Arthur retten.

Sie kam aber erst ein halbes Jahr, nachdem die Japaner Port Arthur bereits eingenommen hatten, an. Auch die russische Pazifikflotte war von den Japanern unter Admiral Togo schon zerschlagen worden.

Beim Versuch, nach Wladiwostok durchzubrechen, wurden 21 Kriegsschiffe der Ostseeflotte versenkt oder außer Gefecht gesetzt, der Rest kapitulierte schmählich. Nur zwei Torpedoboote und eine Yacht erreichten Wladiwostok.

(sb/gim/.rufo)


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