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Bisher wird der Glanz des Bolschoi von den Schieberei-Skandalen verdunkelt (Foto: Packeiser/.rufo) |
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Montag, 14.09.2009
Bolschoi Skandal: Bolschoi Theater wird MilliardengrabMoskau. Ein Strafverfahren wegen Veruntreuung in Milliardenhöhe läuft jetzt gegen die Baufirma, die das weltberühmte Bolschoi-Theater renoviert. Die Kosten sind inzwischen 16 mal höher als projektiert. Die Neueröffnung um 3 Jahre verschoben.
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Vom einst so grossen Bolschoi, dem Stolz Russlands und der Sowjetunion, ist nur noch ein entkerntes Gerippe übrig geblieben - und eine nicht enden wollende Kette von Skandalen.
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2005 wurde das Bolschoi geschlossen, nach einer grundlegenden Renovierung sollte es schon 2008 nach dreijähriger Bauzeit in neuem Glanz mit allermodernster Theatertechnik ausgestattet wieder auferstehen. Inzwischen ist der frühestmögliche Termin für die Neueröffnung das Jahr 2011.
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Im Sommer versetzten sogar schon Berichte die Ballett- und Kultur-Szene in Angst und Schrecken, bei den Entkernungs- und Bauarbeiten seien inzwischen die Fundamente des Bolschoi und die Fassadenmauern so beschädigt worden, dass ein Totaleinsturz bevor stehe.
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Inzwischen ist nun auch amtlich, was die Spatzen längst von den Dächern der Kulturtempel pfiffen: wenn Umbauarbeiten so lange dauern, dann ist das für jemanden auch dringend nötig, denn er verdient kräftig, je höher die Kosten sind.
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Strafverfahren wegen Unterschlagung
Ein Sprecher der russischen Genealstaatsanwaltschaft teilte am Montagmorgen in Moskau mit, gegen die Firma, die die Renovierungsarbeitet führt. Allem Anschein nach wird sich daraus ein Lehrstück über die Methoden und Schliche von Korruption, Vetternwirtschaft und Schieberei im modernen Russland entwickeln.
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Das Strafverfahren läuft ausdrücklich nicht gegen die Direktion des Bolschoi-Theaters (wie die Thetersprecherin erleichtert mitteilte), sondern bisher gegen die extra für die Renovierungsarbeiten gegründete Firma "Föderale Staatliche Abteilung, Direktion für Bau, Rekonstruktion und Restaurierung", die heute jeden Kommentar ablehnte.
Schon im August hatte der Russische Rechnungshof unter Sergej Stepaschin festgestellt, dass die zu erwartenden Baukosten seit 2005 inzwischen auf das 16-fache der ursprünglich veranschlagten Summe (20 Milliarden Rubel bzw. etwa eine halbe Milliarde Euro) gestiegen sind.
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Bolschoi Theater - Big Business
Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt, weil die mit der Projektierung der Arbeiten beauftragte Firma "KurortProjekt" für ein und dieselben Dienstleistungen dreimal bezahlt worden ist. Es geht dabei um 500 Millionen Rubel (etwa 11 Millionen Euro)
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Die Firma verweist heute darauf, dass sie nur auf Anweisung des Auftraggebers gehandelt habe. Es klingt, als handele es sich die übliche Form von "eine Hand wäscht die andere". "Otkat" (Provision) genannt wird meist der Teil der Projektkosten, die direkt in die Privattaschen des Auftraggebers zurückfliessen.
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Die Grosse Kultur im Bolschoi Theater ist jedenfalls Big Business in seiner schlimmsten Form.
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