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Witzig oder nicht? Die Moderatorin meint, die Aussage der Schauspielerin Thalbach kommentieren zu müssen (Foto: ZDF)
Witzig oder nicht? Die Moderatorin meint, die Aussage der Schauspielerin Thalbach kommentieren zu müssen (Foto: ZDF)
Freitag, 05.07.2013

ZDF und Komsomolskaja Prawda streiten über Witz

Moskau. Deutsche und Humor. Das ist eine heikle Sache. In diesem Fall ruft ein Scherz der Schauspielerin Anna Thalbach ernste Streitigkeiten zwischen dem ZDF und russischen Medien hervor. Kein Witz!

Eigentlich war schon der Auslöser der Streitigkeiten albern. Ging es doch um die pubertär anmutende Protestaktion der Mädchen-Punk-Gruppe Pussy Riot, die maskiert in der Hauptkirche der russischen Orthodoxie herum hopsten und kreischen, um das Video anschließend als politische Aktion gegen Wladimir Putin zu verkaufen.

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Streit um Pussy Riot


Während der Kremlchef an späteren Nacktprotesten von Femen offenbar seinen Spaß hatte, verstand er ihn gegenüber Pussy Riot nicht. Die russische Justiz sperrte zwei der drei Angeklagten für zwei Jahre hinter Gitter, was entweder als Zeichen fehlenden oder gänzlich makaberen Humors gewertet werden darf. Der Westen zumindest fand das Urteil überhaupt nicht lustig und brach in einhellige Empörung aus.

Streit gibt es nun, weil eine der empörten Prominenten, die das ZDF damals zum Urteil befragte (die Schauspielerin Anna Thalbach) später in einer satirisch angelegten Talkshow des gleichen Senders erklärte, sie habe Geld für die Urteilskritik bekommen und überhaupt sollten Schauspieler die Klappe halten, wenn es um Politik gehe, da sie davon keine Ahnung hätten.

„Liebe Kollegen, das war ein Witz“


Der Witz war so gut…, dass er offenbar nicht verstanden wurde. Jedenfalls behaupten kremlnahe Medien, allen voran die Komsomolskaja Prawda, nun (mit einer gut halbjährigen Verspätung), das ZDF mache mit gekauften Aussagen Stimmung gegen Russland.

Es ist immer peinlich, wenn man eigene Witze erklären muss. Genau das tat das ZDF (Video). Dass der „Bitte-Lachen“-Aufforderung kein Erfolg (zumindest in Russland) beschieden sein würde, war allerdings zu erwarten, zumal sich die Mainzer dabei tatsächlich viel zu ernst aufführten. Wenn schon Ironie, dann bitte auch bis zum Ende durchhalten. Das Angebot an die Komsomolskaja Prawda, ihr 30 Silberlinge zu übergeben, hätte sicher mehr Eindruck gemacht.



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