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Doch nicht so weich und plüschig, wie manche dachten - Dmitri Medwedew (Foto: .RUFO/Archiv) |
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Freitag, 15.08.2008
Merkel bei Medwedew: Muss Europa US-Kurs fahren?Moskau/Sotschi. Für Merkel ist Medwedew heute der Wunschgesprächspartner: Er hat gezeigt, dass er die russischen Interessen in der Ossetienkrise hart, aber ruhig zu vertreten weiß - aber nach internationaler Einbindung sucht.
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Er ist heute genau 101 Tage im Amt und sitzt fest im Sattel.
Allseitige Unterstützung hat Medwedew in Russland natürlich: Jetzt erklärte auch Michail Gorbatschow in einem CNN-Interview, Medwedew habe nur die barbarische georgische Attacke auf Zchinwali abgewehrt. Wenn die USA Saakaschwili nicht massiv aufgerüstet hätten, hätte dieser den Angriff nicht gewagt.
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Auch der alte Fuchs Eduard Schewardnadse, der von Michail Saakaschwili vor vier Jahren als Präsident Georgiens gestürzt worden war, versicherte, unter ihm wäre so etwas nicht passiert.
Für Angela Merkel, die heute Mittag in Sotschi eintrifft, wird es recht einfach sein, eine gemeinsame Sprache mit Medwedew zu finden, weil dieser eben nicht auf Durchmarsch setzt, sondern mit internationaler Beteiligung eine völkerrechtliche Lösung für Südossetien und Abchasien sucht. Medwedew hat bereits der EU und der OSZE stärkeres Engagement angetragen.
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Und jetzt ist die Frage, ob sich Angela Merkel stramm auf der amerikanischen konfrontativen Linie hält (wie im Kosovo), oder ob sie die Chance für Europa wahrnimmt, eine eigene Rolle zu spielen.
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