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Roman Abramowitsch - Oligarch, Ex-Gouverneur und Besitzer des Fußballclubs Chelsea (Foto: Archiv/.rufo)
Roman Abramowitsch - Oligarch, Ex-Gouverneur und Besitzer des Fußballclubs Chelsea (Foto: Archiv/.rufo)
Aktualisiert 30.03.2011 18:39

Roman Abramowitsch

Ex-Gouverneur von Tschukotka, Oligarch.

Zitat: „In Russland konnte sich noch keine Marktwirtschaft herausbilden. Deshalb sind Beziehungen immer noch so wichtig. Aber von Jahr zu Jahr nimmt ihre Bedeutung ab.“.

Geboren: 24. Oktober 1966 in Saratow.

Laufbahn: Abschluss des Moskauer Instituts für Öl und Gas. Seit 1992 Geschäftsmann. Vorsitzender der Schweizer Firma RUNICOM S.A. in Moskau. Dann Besitzer der Ölgesellschaft „Sibneft“. Bis Sommer 2008 Gouverneur von Tschukotka.

Freunde: Boris Beresowski. Alexander Mamut (Vorsitzender MDM-Bank), Jewgeni Schwidler (Finanzdirektor Sibneft)

Feinde: Juri Luschkow. Sergej Stepaschin.

Skandale: 1992 eignet er sich mit Hilfe gefälschter Dokumente über 5.000 Tonnen Heizöl an, die er gewinnbringend weiterverkaufte. Finanzier der Jelzin-Familie.

Familie: Frisch geschieden. War zweimal verheiratet, hat sechs Kinder.

Hobbys: Ausflüge mit Freunden und Familie in die Natur.


















Lebenslauf:

März 2011: Abramowitsch wird bei den Regionalwahlen auf Tschukotka mit über 90 Prozent als Abgeordneter in den Landtag gewählt. Obwohl offiziell als unabhängiger Kandidat angetreten, macht ihn anschließend die von der Kremlpartei gehaltene Mehrheit im Regionalparlament erneut zum Parlamentsvorsitzenden.

Dezember 2009: Abramowitschs neue Lebensgefährtin, die Designerin Darja Schukowa, bringt dem Milliardär einen Sohn zur Welt - Aaron Alexander.

Oktober 2008: Abramowitsch wird Vorsitzender des Parlaments von Tschukotka.

Juli 2008: Abramowitsch tritt von seinem Amt als Gouverneur von Tschukotka zurück. Nachfolger wird sein Stellvertreter Roman Kopin.

März 2007: Abramowitsch lässt sich von Frau Irina scheiden. Die Trennung kostet den Oligarchen nach Angaben russischer Medien drei Milliarden USD.

Oktober 2005: Abramowitsch wird von Präsident Wladimir Putin im Amt des Gouverneurs von Tschukotka bestätigt.

September 2005: Abramowitsch verkauft seinen Ölkonzern Sibneft an Gazprom. Insgesamt wurde Sibneft für einen Betrag von elf Mrd. Euro von Gazprom übernommen.

April 2005: Abramowitsch führt erstmals die Liste der russischen Milliardäre an. Mit einem geschätzten Vermögen von 15 Mrd. USD ist er der reichste Mann Russlands.

März 2004: Abramowitsch steigt in den russischen Fußball ein. Sein Ölkonzern Sibneft schließt einen Sponsorvertrag mit dem ZSKA Moskau über eine Laufzeit von drei Jahren und einer Summe von 54 Mio. USD. Im Mai 2004 gewinnen die Armee-Kicker überraschend den UEFA-Cup.

März 2004: Gegen Abramowitschs Ölkonzern Sibneft werden Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung eingeleitet. Die Forderungen des Finanzamts belaufen sich auf eine Mrd. USD.

Februar 2004: Das Politmagazin Forbes führt Abramowitsch in der Liste der russischen Milliardäre auf Platz zwei. Vor ihm liegt Michail Chodorkowski.

Dezember 2003: Die geplante Fusion zwischen Yukos und Sibneft platzt im letzten Moment auf Initiative von Sibneft. Hintergrund sind die Probleme von Yukos mit der Steuerbehörde.

September 2003: Abramowitsch trennt sich von seinen Anteilen am Rohstoffkonzern "Russki Aluminium". Sein Paket geht an den Oligarchen Oleg Deripaska

Juli 2003: Abramowitsch kauft den englischen Fußball-Club Chelsea London. Kaufsumme umgerechnet etwa 90 Mio. Euro.

April 2003: Yukos und Sibneft verkünden ihre Fusion

März 2003: Abramowitsch verkauft sein 26-Prozent-Aktienpaket an Aeroflot.

April 2002: Abramowitsch wird Anteilseigner am Sender TWS, der die Lizenz des oppositionellen TV-6 übernimmt. Doch wegen ständiger Finanzprobleme muss auch TWS ein Jahr später seinen Betrieb aufgeben.

Juli 2001: Abramowitsch verkauft 40 Prozent der Aktien des Senders ORT (1. russischer Kanal)zurück an den Staat. Die Anteile hatte er nur wenige Monate zuvor, im Januar 2001, von seinem Geschäftspartner Boris Beresowski übernommen.

Dezember 2000: Abramowitsch wird zum Gouverneur der Arktis-Halbinsel Tschukotka gewählt. Bei der Abstimmung erhält er rund 90 Prozent der Stimmen.

Dezember 1999: Wahl zum Dumaabgeordneten für Tschukotka.

Seit September 1996: Mitglied des Aufsichtsrats von Sibneft.

1995 - 1996: Abramowitsch gründet zusammen mit seinem Business-Partner Beresowski zehn Firmen, um Anteile des Ölkonzerns Sibneft unter seine Kontrolle zu bringen.

September 1992: Die Staatsanwaltschaft leitet ein Verfahren gegen Abramowitsch wegen Veruntreuung von etwa 5.000 Tonnen Diesel ein. Als die Dokumente nach Komi weitergeleitet, verschwinden sie, die Untersuchung wird eingestellt.

Oktober 1991: Abramowitsch heiratet seine zweite Frau Irina.

1989 - 1991: Vorsitzender des Korporativs "Ujut"

1987 - 1989: Mechaniker im Baubetrieb "Mosspezmontasch"
Absolvent des Gubkin-Instituts für Öl und Gas.


Galten lange als Tandem. Inzwischen ist Beresowski Kreml-Kritiker, Abramowitsch Gouverneur in Tschukotka (Foto: Archiv)
Galten lange als Tandem. Inzwischen ist Beresowski Kreml-Kritiker, Abramowitsch Gouverneur in Tschukotka (Foto: Archiv)
Freunde und Team:

Boris Beresowski war lange Jahre Förderer von Abramowitsch. Gemeinsam gründeten sie zehn Firmen, um Anteile der Ölgesellschaft Sibneft zu kaufen. Inzwischen ist das Verhältnis differenzierter. Beresowski beschuldigt Abramowitsch, ihn um Milliarden USD geschädigt zu haben.

Multimillionär Alexander Mamut (u.a. Besitzer des russischen Live Journals). Zu Abramowitschs Team gehören Irina Pantschenko und Andrej Gorodilow, die zunächst bei Sibneft und später in Tschukotka als Stellvertreter Abramowitschs gearbeitet haben. Weitere enge Vertraute sind der langjährige Sibneft-Chef Jewgeni Schwidler, die ehemalige Hauptbuchhalterin des Konzerns, Tamara Gubinez, und ihre Stellvertreterin Anna Gontscharowa.

Kontakt hält er zu den Tschetschenen Said Dschamildinow aus dem Clan „Suli“, dem Kasinobesitzer Harun Bazarow und Ruslan Sakarejew.


Feinde:


Juri Luschkow und Sergej Stepaschin gelten als scharfe Kritiker des Ölmagnaten.

Alexander Korschakow, der ehemalige Leibwächter von Präsident Boris Jelzin, bezeichnete Abramowitsch nach seiner Entlassung einmal als "Portemonaie der Familie" (Jelzin) und forderte, die Finanztätigkeit des Magnaten scharf zu durchleuchten.


Skandale:

Abramowitsch kontrollierte inoffiziell jahrelang noch die Geschäfte von Sibneft, auch nach seiner Ernennung zum Gouverneur von Tschukotka. Dabei dürfen Staatsbeamte keine eigenen Geschäft führen.

Abramowitsch ist 1996 einer der Finanziers des Wahlkampfes von Boris Jelzin. Als Dank dafür erhalten er und Beresowski die Ölgesellschaft Sibneft weit unter ihrem eigentlichen Wert.

1992 eignet Abramowitsch sich mit Hilfe gefälschter Dokumente über 5.000 Tonnen Heizöl an, die er gewinnbringend weiterverkaufte.

Familie und Eltern:

Abramowitschs Mutter Irina Wassiljewna starb kurz nach seiner Geburt. Der Vater Arkadi Nachimowitsch arbeitete im Syktywkarer staatlichen Landwirtschaftsbetrieb, starb Ende der 60er Jahre. Roman Abramowitsch wird von seinem Onkel aufgezogen.

Erste Frau – Olga Jurjewna Abramowitsch, geboren 16.07. 1964 in Astrachan. Aus erster Ehe hat Abramowitsch zwei Kinder. In zweiter Ehe war er seit 1991 mit Irina Malandina, einer ehemaligen Stewardess, verheiratet. Zusammen haben sie drei Kinder.

Seit März 2007 ist Abramowitsch wieder Junggeselle. Die Scheidung soll ihn 3 Mrd. USD gekostet haben. Angeblich war ein Seitensprung des Oligarchen schuld an der Trennung. Seine neue Freundin heißt Darja Schukowa und ist 17 Jahre jünger als Abramowitsch.


Hobbys, Charakter:


Ausflüge mit Freunden und Familie in die Natur. Ist im Gegensatz zu seinem ehemaligen Mentor Beresowski medienscheu, hält sich im Hintergrund.

Zitate:

„In Russland konnte sich noch keine Marktwirtschaft herausbilden. Deshalb sind Beziehungen immer noch so wichtig. Aber von Jahr zu Jahr nimmt ihre Bedeutung ab.“.

„Fisch und Öl sind sich ähnlich. Wie mit dem Öl ist es auch mit dem Fisch. Bei beiden ist es nicht nötig, Geld zu investieren. Sie wachsen von allein. “

„Jelzin weiß nichts von meiner Existenz.“


Im Internet:

Offizielle Web-Seite von Tschukotka

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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