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Djatschkow leitete neun Jahre lang Russlands Geheimdienst FSB (Foto: Djatschkow/.rufo)
Djatschkow leitete neun Jahre lang Russlands Geheimdienst FSB (Foto: Djatschkow/.rufo)
Aktualisiert 14.05.2008 16:49

Nikolai Platonowitsch Patruschew

Ehemaliger Direktor des FSB, Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Armeegeneral, Held der Russischen Föderation

Zitat: „Wir kriegen raus, wo sich Osama Bin Laden aufhält. Und werden darüber unsere Kollegen informieren.“
Geboren: am 11. Juli 1951 in Leningrad (heute Sankt Petersburg)
Laufbahn: Absolviert das Schiffbauinstitut, wird aber nie Schiffbauer. Seit 1975 im Dienst der Staatlichen Sicherheitsorgane, leitete den FSB in der Republik Karelien, leitete die Hauptverwaltung Kontrolle des Kremls, das Department Wirtschaftssicherheit beim FSB; danach wurde er stellvertretender Direktor und Direktor des FSB. Sekretär des Sicherheitsrates. Doktor der Rechtswissenschaften.
Freunde: Wladimir Putin, Sergej Iwanow, Ex-Premier Sergej Stepaschin, Viktor Iwanow
Feinde: Aslan Maschadow, Schamil Bassajew, Osama Bin Laden. Konflikte gibt es auch mit seinem ehemaligen Geheimdienstkollegen Viktor Tscherkessow
Skandale: Angebliche FSB-Wachsamkeitsübung in einem Wohnhaus in Rjasan kurz nach den Bombenanschlägen auf Moskauer Wohnblöcke im Herbst 1999. Verwanzen und Abhören der Telefone von Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow und seiner Frau Jelena Baturina
Familie: Verheiratet, zwei Söhne.
Hobbies: unbekannt

Im Mai 2008 wird er Sekretär des nationalen Sicherheitsrates (Foto: Schitenjow/.rufo)
Im Mai 2008 wird er Sekretär des nationalen Sicherheitsrates (Foto: Schitenjow/.rufo)
Laufbahn:

Mai 2008: Entlassung als Direktor des Inlandsgeheimdienstes FSB. Versetzung auf den Posten des Sekretärs im nationalen Sicherheitsrat.

1999 - 2008: Direktor des FSB.

1998 – 1999: Stellvertretender Chef des FSB, Leiter der Abteilung für Wirtschaftssicherheit und erster Stellvertreter des FSB.

1998: Stellvertretender Leiter der Kremlverwaltung, Leiter der Kontroll-Hauptverwaltung des Kreml.

1994 – 1998: Arbeit im zentralen Apparat der Aufklärung und des FSB.

1992 – 1994: Sicherheitsminister der Republik Karelien.

1975 – 1992: Arbeit in der Aufklärung beim KGB der UdSSR im Gebiet Leningrad, Karriereschub vom Sachbearbeiter eines Abteilungsleiters zum Leiter der Abteilung Aufklärung und der Antikorruptionseinheit bei der Führung des KGB im Gebiet Leningrad. Studium an der KGB-Hochschule in Moskau.

1974: Patruschew absolviert das Leningrader Schiffbauinstitut.



Freunde und Team:


Wladimir Putin macht Patruschew zu seinem Nachfolger auf dem Posten des Stellvertretenden FSB-Chefs. Sergej Stepaschin holt ihn als seinen Stellvertreter beim FSB nach Moskau. Vize-Premier Sergej Iwanow. Sie alle stammen aus dem Leningrader Geheimdienst-Clan.


Feinde:


Der tschetschenische Rebellenpräsident Aslan Maschadow und der meistgesuchte Terrorist Russlands, Schamil Bassajew, sind inzwischen tot. Der internationale Terrorist Nr. 1, Osama Bin Laden, ist allerdings trotz der Ankündigungen von Patruschew weder gefasst noch getötet worden.

Mit Viktor Tscherkessow diente er jahrelang in der Führung des FSB für das Gebiet Leningrad. Doch als FSB-Direktor kam er schließlich in Konflikt mit Tscherkessows Drogenbehörde. Kompetenzstreitigkeiten führten schließlich sogar zu einem regelrechten „Krieg der Geheimdienste“

Skandale:


Unter Patruschew als FSB-Chef eskaliert der Skandal um die Lauschangriffe des FSB auf private kommerzielle Unternehmen, die unter der Leitung von Jelena Baturina, der Frau des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow, stehen. Juri Luschkow selber erklärt, dass auch sein Telefon abgehört wird.

Kurz nach den Bombenanschlägen auf Moskauer Wohnhäuser im Jahr 1999 bemerken die Bewohner eines Wohnblocks in Rjasan, dass in den Keller des Hauses Säcke geschafft werden. Sie rufen die Miliz, die in den Säcken den Sprengstoff Hexogen findet. Später erklärt Patruschew, dass es sich um eine Wachsamkeits-Übung des FSB gehandelt habe. Und in den Säcken sei Zuckerraffinade gewesen. Dieser Vorfall weitet sich zu einem Skandal aus, der in Anschuldigungen gipfelt, die Anschläge auf die Wohnhäuser in Moskau und Wolgodonsk habe der FSB selbst inszeniert. Bei den Explosionen der Wohnhäuser kamen mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen.


Familie und Eltern:

Patruschews Ehefrau ist Ärztin. Das Paar hat zwei Söhne. Der Vater war Marinesoldat.


Hobbies und Charakter:


Patruschew hält sich bedeckt, bleibt gern im Schatten. Er ist vorsichtig im Umgang mit der Presse.

Zitate:


„Wir kriegen raus, wo sich Osama Bin Laden aufhält. Und werden darüber unsere Kollegen informieren.“

«Wenn wir einknicken und aus dem Kaukasus abziehen, beginnt der Zusammenbruch Russlands.»

«Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Bassajew, Chattab und andere Terroristen unschädlich zu machen. 'Unschädlich machen' heißt entweder festnehmen oder – wenn sich das als unmöglich erweist oder im Falle von bewaffnetem Widerstand – sie zu vernichten. Derartige Operationen sind in Vorbereitung. Sie werden durchgeführt.»

«Die Vernichtung Bin Ladens wird die Lage in der Republik Tschetschenien günstig beeinflussen.»

«Den Föderalen stehen in Tschtschenien 2.500 Kämpfer gegnüber.»


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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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