Freitag, 12.10.2001
Kreml schickt Vize-Generalstaatsanw. in die TundraMoskau (rUFO/am). In Jakutien, der flächengrößten Teilrepublik Russlands, steht ein Machtwechsel bevor. Der jakutische Präsident Michael Nikolajew hätte gerne ein drittes Mal bei den Regionalwahlen kandidert, doch das Regional-Parlament lehnte eine dafür notwendige Gesetzesänderung ab. Aussichsreichster Kandidat bei den Wahlen ist nun der stellvertretende russische Generalstaatsanwaltschaft Wladimir Kolmogorow.
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Der Präsidentensessel der Republik Sacha Jakutien - der Diamantenschatzkammer Russlands ist Medienberichten zufolge der Preis für Kolmomgorows tragende Rolle bei der Zerschlagung der unabängigen Medienholding Most. Kolmogorow soll großen Anteil am Zustandekommen von Gerichtsurteilen gehabt haben, die schließlich zur Übernahme des Fernsehsenders NTW und anderer Most-Medien durch den Gasprom-Konzern führten.
br> Kolmogorow-Vertraute sprechen offen davon, dass der ethnische Jakute die Unterstützung des Kreml genieße.
br> Nikolajew regiert die riesige Teilrepublik am Polarkreis seit 1991. Er gilt als prominenter Gegner der von Wladimir Putin aufgebauten Machtvertikale, einer Politik, die die Unabhängigkeit der Gouverneure und Republiks-Präsidenten beschneiden soll. Nikolajew richtete unabhängig von der russischen Zentralbank eigene jakutische Gold- und Devisenreserven ein und weigerte sich, die jakutische Verfassung in Übereinstimmung mit der föderalen russischen zu bringen.
br> Nach wie vor beharrt der Amtsinhaber, der in seiner Teilrepublik enorme Machtressourcen konzentriert hat, deshalb auch darauf, an den Wahlen auf jeden Fall doch teilzunehmen. Sollte Nikolajews Name doch noch auf den Wahlzetteln abgedruckt werden, hätte es der Kreml-Wunschkandidat äußerst schwer.
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