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Die Jabloko-Anhänger konnten nur kurze Zeit gegen Putin demonstrieren (Foto: Yabloko) |
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Mittwoch, 28.07.2004
Demonstration gegen Putin und PolizeistaatMoskau. Vor der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau hat die Polizei am Dienstag eine Demonstration gegen die Allmacht der Sicherheitsbehörden aufgelöst. Elf Mitglieder der liberalen Jabloko-Partei und einige Journalisten wurden vorübergehend verhaftet. Die Teilnehmer der Kundgebung hatten vor dem FSB-Gebäude ein Plakat mit der Aufschrift „Nieder mit dem Polizeistaat“ enthüllt.
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Außerdem bewarfen sie eine Gedenktafel für den ehemaligen KGB-Chef Jurij Andropow mit roten Farbbeuteln. Alle Demonstranten trugen T-Shirts mit einem fett aufgedruckten Putin-Portrait und dem Aufdruck „Nieder mit dem Großen Bruder“. Auf Flugblättern warnten sie vor der endgültigen Zerstörung der russischen Zivilgesellschaft und forderten ein Ende des „sinnlosen blutigen Krieges in Tschetschenien“.
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Zwei der Demonstranten mussten widersprüchlichen Angaben zufolge nach dem Verhör in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Ein 19 Jahre alter Jabloko-Aktivist gab an, er sei während der Vernehmung von FSB-Mitarbeitern geschlagen worden. Meldungen, einem weiteren Putin-Gegner sei bei der Festnahme eine Rippe gebrochen worden, dementierte der Jabloko-Pressedienst. Die Partei plane jedoch, wegen der unverhältnismäßigen Gewaltanwendung rechtlich gegen die verantwortlichen Beamten vorzugehen.
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Mit der nicht genehmigten Aktion ahmen die jungen Demokraten offenbar die Kampfmethoden der radikalen „Nationalbolschewistischen Partei“ des Skandal-umwitterten Schriftstellers Eduard Limonow nach. Partei-Vize Sergej Mitrochin sagte der Zeitung “Kommersant”, Jabloko experimentiere “mit neuen Protestformen, die wegen der zunehmenden autoritären Tendenzen besonders zeitgemäß” seien.
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(epd/kp/.rufo)
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