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Jandarbijews gesprengter Jeep - Moskaus lange Hand im Einsatz? (Foto: www.newsru.com) |
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Montag, 01.03.2004
Moskau will Agenten aus Katar freipressenVon Karsten Packeiser, Moskau. Der diplomatische Konflikt zwischen Russland und dem Golfemirat Katar hat sich am Wochenende dramatisch zugespitzt. Auf dem Moskauer Flughafen wurden zwei Sportler der katarischen Ringer-Olympiamannschaft verhaftet, die nun womöglich gegen zwei zuvor in Katar verhaftete russische Agenten ausgetauscht werden sollen. Den beiden zuvor am Golf inhaftierten Russen, die angeblich das Attentat auf den tschetschenischen Ex-Präsidenten Selimchan Jandarbijew verübt haben sollen, droht unterdessen die Todesstrafe.
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Darüber, was den beiden Sportlern vorgeworfen wird, die auf dem Weg nach Serbien in der russischen Hauptstadt das Flugzeug wechseln wollten, gab es bis zum Sonntagabend keine offiziellen Angaben. Die Presse des Kleinstaats am Persischen Golf warfen der russischen Führung nach der Festnahme der beiden Sportler Mafia-Methoden vor. Es scheint, dass die Russen nach dem skandalösen Attentat auf Jandarbijew noch nicht zufrieden sind und jetzt arabische Bürger als Geiseln genommen haben, schimpfte die Zeitung Ash-Shark.
Russland rechnet inzwischen mit einer weiteren Verschärfung des Konfliktes. Vier Russinnen, die ab Montag am internationalen Tennis-Turnier Qatar Open in der katarischen Hauptstadt Doha teilnehmen, könnten die nächsten Opfer des Skandals werden und schlimmstenfalls ebenfalls festgehalten werden, fürchten Diplomaten in Moskau.
Jandarbijew hatte die tschetschenische Rebellenrepublik zwischen 1996 und 1997 ein knappes Jahr lang regiert. Er war am 13. Februar gemeinsam mit seinem Chauffeur ums Leben gekommen, als eine Explosion seinen Jeep zerfetzte. Der Rebellenführer hatte in der letzten Zeit von Katar aus die Kontakte zu den Geldgebern der tschetschenischen Kampfgruppen gehalten. Trotz eines internationalen Haftbefehls und einer Entscheidung des UN-Sicherheitsrates, der den einstigen Verlagsmitarbeiter auf eine schwarze Liste internationaler Terroristen gesetzt hatte, konnte Jandarbijew sich in dem Emirat frei bewegen.
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Die russische Seite weist bislang offiziell alle Anschuldigungen zurück, die beiden Agenten des Auslandsgeheimdienstes könnten in den Sprengstoffanschlag verwickelt sein. Nach Moskauer Ansicht ist es wahrscheinlicher, dass Jandarbijew Opfer tschetschenischer Rivalen wurde, die bei der Verteilung arabischer Spendengelder das Nachsehen hatten. Auch der ehemalige Pressesprecher der russischen Auslandsspionage, Juri Kobaladse, versicherte in einem Fernsehinterview, seit Ende der 1950-er Jahre hätten Moskaus Agenten im Ausland niemanden mehr gezielt ins Jenseits befördert. Dem letzten vom russischen Geheimdienst offen eingestandenen Anschlag fiel 1959 in München der ukrainische Nationalistenführer Stepan Bandera zum Opfer.
(kp/.rufo)
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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)
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