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Jalta - Nicht weit entfernt von hier zanken sich Russland und die Ukraine um ein Fleckchen Erde.
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Freitag, 24.10.2003

Tusla: Versuch zur Einigung und hohe Kunst

St. Petersburg. Nach Beendigung des Gesprächs mit seinem ukrainischen Amtskollegen Viktor Janukowitsch erklärte der russische Premier Michail Kassjanow am Freitag in Moskau, Russland werde den Bau an dem umstrittenen Damm auf der Insel Kosa Tusla nicht wieder aufnehmen, bis Ökologen beider Länder ihr Verdikt gesprochen hätten. Die Ukraine werde ihrerseits unverzüglich ihre Grenzposten abziehen. Das ukrainische Ministerkabinett hat indes eine Million Dollar für den Bau einer Grenzstation auf Kosa Tusla bewilligt.

Laut der Nachrichtenagentur „Nowosti“ werden Russland und die Ukraine innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate ein Abkommen über den Status der Meerenge von Kertsch ausarbeiten. Kassjanow schließe nicht aus, dass die Ökologen die Einstellung des Dammbaus fordern und die Argumente der Ukraine zu einer Grenzziehung auf der Insel führen könnten. Die Premierminister riefen die Politiker beider Länder auf, von ihrer scharfen Kritik aneinander abzulassen und konstruktiv für eine Lösung der Auseinandersetzung zu argumentieren.

Nach Angaben von Interfax hat das Ministerkabinett der Ukraine jedoch inzwischen umgerechnet eine Million Dollar bewilligt, um auf Kosa Tusla eine Grenzstation einzurichten. Vizepremier und Finanzminister Asarow sagte: „Wenn nötig, bewilligen wir noch mehr. Für den Schutz der nationalen Interessen der Ukraine finden sich immer Mittel“.


Bei Russland-Aktuell
• Russland stoppt Dammbau – vorübergehend (23.10.03)
In Kiew fällt der Konflikt um den russischen Dammbau in der Meerenge von Kertsch indes auf fruchtbaren schöpferischen Boden. Im November soll ein Musical namens „Tusla“ anlaufen; das Libretto stammt von dem russischen Fernsehjournalisten und Moderator Dmitri Kisseljow, der beim ukrainischen Sender ICTV arbeitet. In der Presseerklärung zu dem Projekt heißt es: „‚Tusla‘ ist eine tragische Liebesgeschichte in klassischer Ausführung.“
(sb/.rufo)

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