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Kirow-Museum/foto:Deeg |
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Kirow-MuseumSergej Mironowitsch Kirow (eigtl. Kostrjkow) zählt fraglos zu den prominentesten Kadern der ehemaligen sowjetischen Staatspartei. Seinen Bekanntschaftsgrad hat der Leningrader KP-Chef allerdings weniger seinen hochrangigen Parteiämtern zu verdanken als den verheerenden politischen Konsequenzen seiner Ermordung.
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Kirow wurde am 1. Dezember 1934 in der Leningrader Parteizentrale erschossen. Stalin nahm dieses Ereignis zum Vorwand, um rigoros gegen Oppositionelle in Partei-, Staats-, und Militärapparat vorzugehen. Im Zuge der sogenannten Großen Säuberung wurden hunderttausende Sowjetbürger umgebracht. Es wird angenommen, dass Stalin den Mordanschlag auf seinen Vertrauten Kirow nicht nur für seine Zwecke instrumentalisiert, sondern auch selbst angeordnet hat.
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Die Koordinaten |
Adresse: Kamennoostrowskj Prospekt 26/28
Nächste Metro: Petrogradskaja
Geöffnet: 11.00-18.00
Ruhetag: Mittwoch, letzter Dienstag des Monats
Tel./Fax: 346 02 89
Eintritt: ca. 1 $, Führung: 3 $
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Bereits wenige Tage nach Kirows Tod wurde von der kommunistischen Parteiführung beschlossen, Städte, Straßen, ja sogar eine Inselgruppe nach dem Verstorbenen zu benennen. In St. Petersburg tragen noch heute ein Platz, ein Stadtbezirk und das größte Stadion der Stadt Kirows Namen.
Die Museumsräume befinden sich in der ehemaligen Dienstwohnung des Ersten Sekretärs der Leningrader KP. Mit Ausnahme des Schlafzimmers ist die Fünfzimmerwohnung so eingerichtet wie im Todesjahr Kirows. Die Vielzahl persönlicher Gegenstände, vor allem aber das Arbeitszimmer und die umfangreiche Privatbibliothek (20.000 Bände) verschaffen dem Besucher einen guten Einblick in das Alltagsleben des ehemaligen Hausherren.
Schaudernd betrachtet man die in der Wohnung aufgehängten Stalinporträts. Kirow verehrte Stalin, er verstieg sich sogar zu der Aussage, dieser sei der größte Führer aller Völker und Zeiten. Eine tragische Fehleinschätzung, wie sich herausstellen sollte.
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Im Internet |
Webseite des Museums (russ.)
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In einer Nachbarwohnung des Kirow-Appartements wurde eine Dauerausstellung eingerichtet. Sie befasst sich vornehmlich mit dem politischen Werdegang des Leningrader Parteifunktionärs. Im fünften Stock des Hauses finden überdies wechselnde Ausstellungen zu Themen der sowjetischen Geschichte statt. Der Besuch beider Ausstellungen ist im Eintrittspreis des Museums mitinbegriffen. Schon wegen seines überaus freundlichen und hilfsbereiten Personals ist ein Besuch des Kirow-Museums nur zu empfehlen. (hw/rUFO)
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