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Extrem aufwendige Dekoration und Kostüme bietet der Nussknacker in der Schemjakin-Inszenierung (foto: mariinsky.ru)
Extrem aufwendige Dekoration und Kostüme bietet der Nussknacker in der Schemjakin-Inszenierung (foto: mariinsky.ru)
Dienstag, 28.02.2006

Masleniza: Schemjakins Maskenparade im Mariinski

St. Petersburg. Mit der Masleniza, der „Butterwoche“, wird jetzt in Russland der Winter ausgetrieben. Zum zweiten Mal feiert man diese auch im Mariinski-Theater – mit der üppigen Show von Schemjakins „Nussknacker“.

Den Auftakt am 28. Februar und den Schlusspunkt am 5. März setzt Peter Tschaikowskis weltberühmtes Ballet „Nussknacker“ in der 2001 hier welturaufgeführten Produktion von Michail Schemjakin.

Die Koordinaten
Wann: 28. Februar bis 5. März, 19 Uhr
Wo: Mariinski-Theater, Teatralnaja Ploschtschad
Tickets: www.mariinsky.ru, Mariinski-Kasse im Gostiny Dwor
Vormittags am 5. März wird auch Schemjakins Version der „Magischen Nuss“ von Sergej Slominski zu sehen sein. Dieses Ballett ist eine Mariinski-Neuinterpretation der so beliebten Erzählung von E.T.A. Hoffmann und wurde erst im letzten Jahr dort uraufgeführt.

Schemjakin: Vom Dissident zum Künstler-Star


Michail Schemjakin
Michail Schemjakin
Der 1943 in Moskau geborene Schemjakin gilt als einer der wichtigsten russischen Nonkonformisten des 20. Jahrhunderts. Begabt wie er war, wurde er 1959 von der Akademie der Künste in Leningrad verwiesen, weil er sich energisch gegen die Konventionen des Sowjetischen Realismus stellte. Offiziell als geisteskrank erklärt (das war damals üblich, um widerborstige Künstler gesellschaftlich zu ächten), fand Schemjakin Arbeit in der Eremitage.

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1967 tat er sich in Leningrad mit anderen Nonkonformisten zusammen. Seine Malerei beruht auf einer von ihm formulierten Philosophie des „Metaphysischen Syntheismus“, was sich in zeitgenössischen Neuinterpretationen religiöser Ikonografie ausdrückt.

1971 musste Schemjakin die UdSSR verlassen und lebte fortan als enger Freund von Wladimir Wisozki im Pariser Exil, wo er dessen Alben produzierte und dem Musiker damit Weltruhm verschaffte. Dort gab er auch den Almanach „Apollon 77“ heraus, ein Manifest der Dissidenten gegen das Regime. Nach Wisozkis Tod lebte Schemjakin ab 1981 in New York und kehrte 1989, nun als gefeierter Held, wieder nach Russland zurück.

In den 90ern befasste er sich vor allem mit der Bildhauerei – das Denkmal Peters des Großen mit dem kleinen Kopf in der Peter-und-Pauls-Festung stammt von ihm. 2001 machte er mit dem üppig auskonstümierten „Nussknacker“ seine erste Ballettproduktion. Seither ist dieses Spektakel so etwas wie ein Markenzeichen des Mariinski-Theaters.

Daneben wird am 1. März Tschaikowskis Ballett „Dornröschen“ gezeigt. Vom 2. bis zum 4. März werden die bekanntesten Opern von Rimski-Korsakow gespielt: „Schneeflöckchen“, „Sadko“ und „Das Märchen vom Zaren Saltan“.

(Peter Burdack/SPZ)



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