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Brunnen der Völkerfreundschaft (Foto: Schdanow/rUFO)

WDNCh - Sozialismus-Kitsch und Import-Ramsch

Die "Ausstellung der Volkswirtschaftlichen Errungenschaften der UdSSR (WDNCh)" war einmal ein sozialistisches Vorzeigeobjekt erster Klasse. Hier sollte dem Besucher vorgeführt werden, wie leistungsstark die sowjetische Planwirtschaft war. Auf dem zwei Kilometer langen Gelände wurden ab den 50er Jahren etwa 100 teils grandiose Pavillons errichtet, jeder einer bestimmten Branche oder Region gewidmet. Heute sind die einstigen Ausstellungsstücke längst in der Versenkung verschwunden, in den Pavillons werden koreanische Videorekorder und spanische Küchen verkauft. Besonders ärgerlich ist der Verlust der Weltraumausstellung. In dem riesigen Hangar, in dem einst Sputniks und Raumanzüge standen, werden heute Import-Karossen verkauft.

Das Ausstellungsgelände, heute von WDNCh in WWZ (Allrussisches Ausstellungsgelände) umbenannt, ist dennoch ein Muss für jeden Moskau-Reisenden. Kaum an einem anderen Ort ist der gewaltige Umbruch im Land so gut nachzuvollziehen.

Die Koordinaten:
Prospekt Mira

Nächste Metro: WDNCh

Richtige Öfnnungszeiten hat das Ausstellungszentrum nicht. Jede Verkaufsbude schließt, wann sie will. Die Springbrunnen werden abends abgestellt.
Und auch die Springbrunnen der Anlage sind allein einen Besuch wert. Für Fotos von Moskau aus der Vogelperspektive eignet sich seit einigen Jahren auch das größte Riesenrad Europas, dass auf dem Gelände aufgebaut wurde. Ganz in der Nähe des WWZ stehen zwei Meisterwerke der sozialistischen Denkmalsbauer: Der startende Sputnik und "Arbeiter und Kolchosbäuerin" von Vera Muchina.

(rUFO/kp).


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