Das Gutshaus von Alexander Block (Foto: Martynow/.rufo) |
|
|
Schachmatowo Sommerheimat von Alexander BlokUnweit von Solnetschnogorsk, 100 Kilometer nordwestlich von Moskau, liegt Schachmatowo. Hier befindet sich die ehemalige Sommerresidenz des Dichters Alexander Blok. Er gilt als einer der berühmtesten Symbolisten in der russischen Poesie Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute ist das Gelände für Tagesgäste und Touristen frei zugänglich.
|
Geschichte
Das Gutshaus Schachmatowo kaufte Bloks Großvater A.N. Beketow auf Anraten seines guten Freundes, des weltbekannten Chemikers Dmitri Mendelejew 1874. Mendelejew selbst war seit 1865 Besitzer des Guthauses Boblowo, etwa 7,5 km von Schachmatowo.
Der am 16. (nach neuem Kalender 28.) November 1880 in St. Petersburg geborene A. Blok wurde schon im Sommer 1881 zum ersten Mal nach Schachmatowo gebracht. Seit dieser Zeit verbrachte er in dem Haus fast jeden Sommer. Schachmatowo wurde zur geistigen Heimat des Dichters, der nur 40 Jahre alt wurde. Hier hat er mehr als 300 Werke geschaffen.
Auf dem Gut lernte Blok auch Mendelejews Tochter, die Schauspielerin Ljubow Mendelejewa kennen. 1903 heirateten die beiden in der Erzengel-Michael-Kirche des Dorfes Tarakanowo, das zwischen Schachmatowo und Boblowo liegt.
Denkmal für Alexander Block 1880 -1921 (Foto: Martynow/.rufo) |
|
|
Nachdem Blok das Gutshaus geerbt hatte, baute er es 1910 um. Unter anderem wurde im Obergeschoss die Bibliothek untergebracht.
Im Juli 1921 verbrannte das Haus. Über die Ursachen des Feuers gibt es unterschiedliche Versionen. Eine besagt, dass plündernde Bauern das Gebäude angezündet haben sollen. Wiederaufgebaut und für Besucher feierlich eröffnet wurde es erst am 5. August 2001.
Ausflugsziele
Guthaus Schachmatowo: Die Innenausstattung des wiederaufgebauten Hauses ist dieselbe, wie vor dem Brand 1921. Möbel, Gemälde und sogar der Großteil der Bücher, die nach der Oktoberrevolution von den Bauern gestohlen wurden, wurden zur Museumseröffnung zurückgebracht. Auf diese Weise bekommen Besucher den Eindruck, wie die Bloks um die Jahrhundertwende gelebt haben.
|
Der Waldteich: ein idealer Ort für Romantiker (Foto: Martynow/.rufo) |
|
Um das Haus herum liegt ein schöner Park. Zwischen den Bäumen versteckt sich der Zaun mit der Pforte, neben der Blok und seine zukünftige Gattin Ljubow ihre Rendezvous’ hatten. Hinter dem Zaun befindet sich ein kleiner Waldteich. Ein perfekter Ort für Romantiker!
Dorf Tarakanowo: Am Dorfrand steht die ehemalige Dorfschule und daneben das Lehrerhaus. Seit einigen Jahren sind diese Häuschen in Museen verwandelt. Die Ausstellung erzählt sowohl über Alexander Blok, als auch über seinen berühmten Nachbarn und Schwiegervater Dmitri Mendelejew. Unter anderem sind im Museum exklusive Familienfotos zu sehen.
Die Reste der zerstörten Kirche (Foto: Martynow/.rufo) |
|
|
Hundert Meter von der Dorfschule entfernt befindet sich die halbzerstörte Erzengel-Michael-Kirche, wo Blok und Ljubow Mendelejewa sich 1903 trauen ließen. Heute sind von der Kirche nur noch die Wände, das Dach und das Baugerüst, das schon seit mehr als 30 Jahren die Wände stützt, erhalten.
Dorf Boblowo: Im ungefähr sechs Kilometer vom Dorf Tarakanowo entfernten Dorf Boblowo befand sich das Gutshaus vom weltbekannten Chemiker Dmitri Mendelejew. Hier schrieb er mehrere Bücher und Lehrbücher und erstellte auch sein berühmtes Periodensystem der chemischen Elemente. Ob er an selber Stelle auch die Formel für Russlands Nationalgetränk Wodka herausgefunden hat, bleibt ein noch ungelöstes Rätsel der Wissenschaft.
|
Anfahrt aus Moskau: |
Mit dem Auto: Leningrader Chaussee bis zur Stadt Solnetschnogorsk, an der Kreuzung zur Tarakanowskoje Chaussee nach rechts und 18 km bis zum Dorf Tarakanowo, Biegung nach rechts und 2,5 km zum Gutshaus Schachmatowo.
Mit dem öffentlichen Verkehr: Mit einer Elektritschka vom Leningrader Bahnhof bis zur Station Podsolnetschnaja. Dann mit dem Bus Nr. 24 bis zum Dorf Tarakanowo und weitere 2,5 km zu Fuß zum Gutshaus Schachmatowo.
Kontakt: (Direktion, Reisebüro) 141500 Solnetschnogorsk, ul. Nabereschnaja, 11
Tel. / Fax: (095) 994 04 67
|
|
Nach der Oktoberrevolution verbrannte das Obergeschoss des Hauses. Bis jetzt bleiben die Brandursachen unklar: war es eine Unvorsichtigkeit oder setzte Mendelejews Sohn Iwan selbst das Haus in Brand. Nach dem Brand soll er den Bauern gesagt haben: „Nehmen sie alles, damit nichts verloren geht!“
Heute befindet sich im Dorf ein Museum, das die Geschichte der Familie Mendelejew erzählt. Da es bisher allenfalls Pläne gibt, das Haus wieder aufzubauen, hat das Museum seine Unterkunft vorläufig in einem Seitenflügel des Komplexes gefunden.
Auskunft
Alle Museen arbeiten von 9.30 bis 17.30 Uhr. Ruhetage: Montag und Dienstag.
(wm/.rufo)
|
|
|
|
Schnell gefunden
|