Das russland-aktuell Waschbär-DossierAnbei das erste grosse Waschbär- oder Jenot-Dossier. Zusammengestellt aus verschiedenen Quellen. Die zum Teil in Deutschland übliche Bezeichnung Jenok ist jeweils ersetzt worden durch die russische Bezeichnung: Jenot. Nicht ganz richtig, aber anschaulich wäre die Bezeichnung Russischer Waschbär. Der sich von seinem amerikanischen Verwandten manchmal kaum unterscheiden lässt. Der Russe ist nur etwas grösser, trägt manchmal im Winter einen Backenbart, hat einen wenig geringelten Schwanz und keine durchgehende Augenbinde.
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Notizen zum Marderhund
- Ein neuer Canide in Deutschlands Wildbahn - Dr. Frank G. Wörner
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Zitat:
..... Ein solcher Neubürger ist beispielsweise der in weitesten Bevölkerungskreisen völlig unbekannte Marderhund - auch Enok genannt - (Nyctereutes procynoides), den wohl kaum ein der naturentfremdeter Stadtmensch je zu Gesicht bekommen hat, und den auch der Jäger selten beobachtet - und wenn, dann auch noch oftmals falsch anspricht. Nach gelungenem Schuß beginnt oft das Rätseln über die Artbestimmung dieses seltsamen fuchsgroßen, kurzbeinigen und gedrungenen Tieres mit Gesichtsmaske, wenn er nicht gleich mit einem ihm ähnelnden Tier verwechselt wird. Der Marderhund unterliegt derzeit weder dem Artenschutz noch dem Jagdrecht, d.h. dass jeder Jagdausübungsberechtigte ihn jederzeit in seinem Revier schießen darf. Der Großteil der grünen Zunft befürwortet zwar die Ausrottung dieses nächtlichen Jägers, dennoch ist er offensichtlich auf seinem Eroberungszug nicht mehr aufzuhalten und die heimische Fauna wird sich mit ihm arrangieren müssen.
Die ersten Marderhunde in Deutschland wurden gegen Ende des letzten Jahrhunderts im Frankfurter Zoo gezeigt; die erste verbürgte Erlegung in Westdeutschland erfolgte bereits 1962 bei Osnabrück.
Zitat:
......... Bei uns besitzt der Pelz des Enok, der früher unter der Bezeichnung Ussurischer Waschbär gehandelt wurde, allerdings keinen großen Marktwert. Die in Mitteleuropa lebenden Marderhunde tragen aufgrund des milderen Klimas sowieso einen nicht so wertvollen Pelz wie ihre nordasiatischen Verwandten. Ihr Fell läßt sich, da der Haarwechsel sich über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten hin erstreckt, dann nur für kurze Zeit als Ausgangsmaterial für modische Torheiten und Entgleisungen verarbeiten.
Sein aktuelles Verbreitungsareal deckt außerhalb der GUS-Staaten Skandinavien, Polen, Tschechien, die Slowakei, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien sowie inzwischen praktisch ganz Deutschland mit Ausnahme der Alpen. Vor rund zwanzig Jahren begann er auf seiner Westwanderung mit der Besiedlung Frankreichs. Dass seine natürlichen Feinde, zu denen vor allem Wolf, Luchs, Braunbär und Uhu zählen, in diesem riesigen Verbreitungsgebiet in weiten Teilen selten geworden oder ganz verschwunden sind, begünstigt natürlich die rasche Eroberung seines neuen Lebensraumes.
Wird der Jenot eingesperrt und gut gefüttert, sieht er bald so aus:
Zitat:
..... Wenn auch der Jagddruck auf den Marderhund aufgrund seiner heimlichen nächtlichen Lebensweise bei uns eher gering ist und er eher gelegentlich erlegt wird, wird er durch den Straßentod dennoch durch den Menschen verursachte Verluste hinnehmen müssen. Er hat in Mitteleuropa außer dem Menschen und seinen Hunden - bei denen er sich oft geschickt zu verteidigen weiß - praktisch keine weiteren Feinde.
Wie immer, wenn ein mit Klauen und Zähnen bewaffneter Jäger das Revier des klassischen Grünrocks besiedelt oder auch nur zurück erobert, schlägt dieser Alarm und malt die Zukunft der übrigen Tiere in den dunkelsten Farben. Selbst Naturschützer lassen sich, aus welchen Gründen auch immer, in manchen Fällen unreflektiert vor diesen grünen Karren spannen und vergessen dabei, dass die Natur - die sie ja laut eigener Kundgebung schützen wollen - ihren eigenen Gesetzen folgt.
Auch im Falle des Marderhundes versuchte die Jägerschaft, seinen unaufhaltsamen Zug nach Westen zuerst durch Pulver und Blei, dann aber mit der Fallenjagd - die nicht nur aus ethischen Gründen kompromißlos abzulehnen und zu verwerfen ist - zu stoppen. Dies, inzwischen hat man es gottlob eingesehen, ist bei einem intelligenten und nur fuchsgroßen Tier mit der heimlichen Lebensweise des Enok nicht möglich, und er wird sich weiter ausbreiten.
Man könnte dies vielleicht noch sentimental bedauern, wenn durch ihn einheimische Tierarten leiden oder zurückgedrängt würden, aber dies scheint im Falle unseres Marderhundes nicht der Fall zu sein, und ein Grund zur schonungslosen Verfolgung bis zur - ohnehin nicht mehr möglichen - Ausrottung besteht keinesfalls!
Aus Gründen der Ethik sollte vielmehr dieser faszinierende Neubürger in unserer Heimat einer verständigen Naturschutz- bzw. Jagdgesetzgebung unterstellt werden, damit er zumindest während der Zeit der Jungenaufzucht nicht um sein Leben fürchten muß!
Jenot-Steckbrief:
Gewicht: 4 -10 kg
Kopf- Rumpf-Länge: 52 - 60 cm
Anzahl Junge: 3 - 10 (Mittel 6)
Paarungszeit: Ende Februar - Anfang April
Setzzeit: Mitte April - Anfang Juni
Lebensweise: nachtaktiv, lebt meist einzelgangerisch, hält Winteruhe, legt Latrinen an wie der Dachs Lebensraum: gewässerreiche Gebiete, Flußauen, Seen, künstliche Teichanlagen Nahrung: Allesfresser, hoher Pflanzenanteil, aber auch Fische, Amphibien, Reptilien, Insekten, Eier, Aas, Abfälle
Quelle: http://www.infodienst-mlr.bwl.de/la/LVA/WFS/Wildtiere/Marderhund/WFSFMarderhund.htm
.... Der Marderhund wird auch gerne Waschbärhund genannt, da er mit seinen kurzen Beinen, dem dichten, langen Haarkleid und der schwarz-weißen Gesichtsmaske dem Waschbären sehr ähnlich ist...
http://www.rostocker-heide.de/information/marderhund.htm
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