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Donnerstag, 09.01.2002
09.01.2002   Panorama

300 Menschen schon erfroren

Moskau (abc) Wegen der anhaltenden Kälte sterben in Moskau immer mehr Menschen. Durchschnittlich werden pro Nacht 10 Tote gezählt. In der Nacht auf Mittwoch erfroren bei Minus 23 Grad allerdings nur drei Menschen. Trotzdem hat die Anzahl der Erfrorenen in den kalten Monaten dieses Jahres damit schon 300 erreicht. Im vergangenen Jahr starben im Laufe der ganzen Wintersaison „nur“ 205 Moskauer.

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09.01.2002   Stadt-Nachrichten

Inturist-Abriss: Historischer Rückbau am Kreml

Von Alia Begisheva (Moskau). Ob es Zufall war oder eine Inszenierung der wehmütigen Hoteldirektion - der letzte Gast des Hotels „Inturist“, in dem zu Sowjetzeiten nur Ausländer wohnen dürften, war ein Deutscher namens Klaus Sawetskij. Am vergangenen Sonntag musste aber auch er die Koffer packen. Ab dem 7. März wird der Glas-Betonklotz abgerissen, das nur 300 Meter vom Kreml entfernt 22 Stockwerke hoch in den Himmel ragt.

Der Moskauer Bürgermeister Jurij Luschkow pflegt das „Inturist“ wegen seiner Größe und Hässlichkeit als „verfaulten Zahn“ zu bezeichnen. Den Abriss lässt sich die Stadt Moskau vier Millionen Dollar kosten, wird aber an den Ersatzbauten gut verdienen können.

An Stelle des „Inturist“ soll ein neues Hotel gebaut werden – in historisch angepasster Architektur. Statt der sowjetischen Bausünde „Inturist“ soll zwischen den benachbarten Prachtbauten des Hotels „National“ und des Theaters „Jermolowa“, die Ende des 19.Jahrhunderts entstanden, ein neues Luxus-Hotel errichtet werden, dass das Architekturensemble rund um den Kreml ergänzt.

Obwohl äußerlich unattraktiv, war „Inturist“ sehr beliebt: Mit seinen drei Sternen war es das billigste Hotel im Stadtzentrum. Nicht nur Touristen, sondern auch Geschäftsleute zog es an. So hatte der ehemalige Sänger und Geschäftsmann, Josif Kobson, der als der russische Frank Sinatra gilt, im 20. Stockwerk des Hotels seinen Firmensitz.

Aber nicht nur die manche Hotelgäste und Mieter, sondern auch die Hotelangestellten werden „Inturist“ nachtrauern. Ab dem 15. Februar dieses Jahres sind alle 480 Mitarbeiter fristlos entlassen. Viele von ihnen haben seit der Eröffnung bei „Inturist“ gearbeitet: Für sie, die heute schon über 50 Jahre alt sind, bedeutet das Arbeitslosigkeit.

Im neuen Hotel wird es offenbar für die 50-Jährigen kein Bedarf geben. Auf der Twerskaja soll bis 2004 allem Anschein nach ein Fünf-Sterne-Hotel gebaut werden. Wer der Bauherr ist, ist noch unklar.

Die öffentliche Ausschreibung hat bereits 1999 die französische Firma Superior Venture Limited gewonnen, die ihrerseit der britischen Investmentgesellschaft Rathbone Brothers gehört. Der Gewinner sollte 22 Millionen Dollar Pachtzahlungen für die nächsten 49 Jahre plus 1,5 Millionen Dollar als Kompensation für die Steuerausfälle während der Bauzeit an die Moskauer Regierung leisten.

Ob das inzwischen geschehen ist, ist unklar. Doch auch die bisher unbekannte Red Square Development gilt nach Informationen der Zeitung „Kommersant“ als möglicher Investor. Es wird gemunkelt, dass hinter diesem Namen der Geschäftsmann und „Inturist“-Mieter Kobson steht. 1999 gab es auf seinem Stockwerk eine Explosion, die von der Polizei als Terrorakt qualifiziert wurde. Jetzt muss auch er seine Büros räumen – vielleicht, um anschliessend den ganzen Neubau zu übernehmen.

Nicht ausgeschlossen ist auch die Beteiligung der Firma „Hilton“. Das neue Gebäude soll nur acht bis zehn Stockwerke hoch sein und zwischen 120 und 130 Millionen US-Dollar kosten.

09.01.2002   Stadtnachrichten

Potechina löst Potechin ab

St. Petersburg (sb) Für viele ist es eine Überraschung: Als Alexander Potechin kurz vor Jahresende den Posten des Vorsitzenden des Presse-Komitees im Smolny räumte, hätte niemand gedacht, dass seine Frau Irina, Besitzerin der Zeitung „Peterburg-Express“ und der lokalen Ausgabe der „Komsomolskaja Prawda“, von Gouverneur Wladimir Jakowlew mit der Öffentlichkeitsarbeit der Petersburger Stadtregierung betraut würde.

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09.01.2002   Stadt-Nachrichten

Inturist-Abriss: Historischer Rückbau am Kreml

Von Alia Begisheva, Moskau. Ob es Zufall war oder eine Inszenierung der wehmütigen Hoteldirektion - der letzte Gast des Hotels „Inturist“, in dem zu Sowjetzeiten nur Ausländer wohnen dürften, war ein Deutscher namens Klaus Sawetskij. Am vergangenen Sonntag musste aber auch er die Koffer packen. Ab dem 7. März wird der Glas-Betonklotz abgerissen, das nur 300 Meter vom Kreml entfernt 22 Stockwerke hoch in den Himmel ragt.

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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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