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Sachalin-Energy-Manager Ian Craig glaubt, dass die Auseinandersetzung um die geplante Öl- und Gasförderanlage den Abschluss des Projekts nicht gefährden wird (Foto: Westi).
Sachalin-Energy-Manager Ian Craig glaubt, dass die Auseinandersetzung um die geplante Öl- und Gasförderanlage den Abschluss des Projekts nicht gefährden wird (Foto: Westi).
Mittwoch, 25.10.2006

Sachalin-2 verliert Lizenz zur Wassernutzung

Moskau. Die staatliche russische Umweltaufsicht „RosPrirodNadsor“ hat dem Konsortium Sachalin Energy die Lizenz für die Wassernutzung auf dem Baugelände der entstehenden Erdöl- und -gasförderungsanlage entzogen.

Faktisch bedeute der Entzug der Lizenz zur Wassernutzung die Einstellung der Bauarbeiten auf dem Gelände von Sachalin-2, erklärte der stellvertretende Leiter der staatlichen russischen Umweltaufsicht Oleg Mitwol bei einer Sendung der Radiostation „Echo Moskaus“. Die Fortführung der Bauarbeiten ohne Wasser sei unmöglich. Werde also weitergebaut, handele es sich um einen Gesetzesverstoß und somit um eine Straftat.

Jasin: Vorwürfe politisch motiviert
Am selben Tag lies „Echo Moskaus“ Ewgeni Jasin, Wirtschaftsminister unter Ex-Präsident Boris Jelzin, zu Wort kommen. Der Ökonom stellte fest, die Forderungen der Umweltaktivisten an das internationale Konsortium unter Leitung des Energiekonzerns Royal Dutch Shell seien ein politisches Druckmittel. Die ausländischen Firmen sollten damit gezwungen werden, einen Teil ihrer Aktiva an den halbstaatlichen russischen Energiekonzern Gasprom abzutreten.

Bei Russland-Aktuell
• Minister für Verschärfung der Umweltschutzgesetze (20.10.2006)
• Öl und Gas: Putin zu Gast bei EU-Gipfel in Finnland (20.10.2006)
• Mitwol übergibt Lukoil-Akten der Staatsanwaltschaft (16.10.2006)
• Mitwol: Projekt Sachalin-2 muss gestoppt werden (28.09.2006)
• Sachalin: Shell wegen Umweltsünden unter Druck (20.09.2006)
Russland habe ein essentielles strategisches Interesse an den Ressourcen in Fernost. Dieses strategische Interesse zwinge Russland, die Kontrolle über die Öl- und Gasfelder zu behalten. Selbst wenn die internationalen Unternehmen vor Gericht ziehen würden, könnten möglicherweise dort durchsetzbare Kompensationszahlungen niemals den Verlust der Ölfelder an Russland wettmachen.


Sachalin Energy will Kompensation zahlen
Jasin führte weiter aus, die ausländischen Unternehmen hätten beim Bau von Sachalin-2 sicherlich Umweltschäden verursacht. Allerdings würden die Vorwürfe nur dann laut, wenn es auch eine politische Motivation gebe.

Unterdessen hat der Sachalin-Energy-Manager Ian Craig öffentlich geäußert, dass die aktuellen Auseinandersetzungen die endgültige Realisierung des Projekts nicht gefährden werden. Der Abschluss werde sich aber unweigerlich verschieben.

Die Führung von Sachalin Energy versprach zudem Kompensationszahlungen für die von den Mitarbeitern des Konsortiums verschuldeten Umweltschäden. (cj/.rufo)



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Das Hauptquartier des Staatskonzerns Gazprom (Gasprom) in Moskau. 80 Prozent des russischen Kapitals sind in Moskau konzentriert. (Foto: .rufo)

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