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Rosneft möchte im Ausland 24,5 Milliarden Dollar ausleihen (Foto: tv/rufo) |
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Donnerstag, 26.10.2006
Rosneft pumpt Geld - als Kredit für Yukos-KaufSt. Petersburg. Der staatliche Ölkonzern Rosneft ist dabei, 24,5 Mrd. Dollar an Krediten zum Erwerb der restlichen Aktiva von Yukos zusammenzusuchen. Dies wäre der größte jemals in Russland aufgenommene Kredit.
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Einem Bericht der Wirtschaftszeitung Wedomosti zufolge hat Rosneft sich mit einem Pool westlicher Banken, die das Geld als kurzfristigen Kredit zur Verfügung stellen wollen schon beinahe geeinigt. Namentlich genannt werden die Bankhäuser ABN Amro, Barclays, Citigroup, Goldman Sachs, J. P. Morgan und Morgan Stanley.
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Rosneft gehört bereits das größte ehemalige Tochterunternehmen von Yukos, "Juganskneftegas". Rosneft hatte sich das Ölförderunternehmen Ende 2004 über ein als Strohmann auftretendes Unternehmen bei einer umstrittenen Auktion angeeignet.
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Deutsche Bank bekommt einen Konkurrenten wenn sie denn wirklich will
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Letzte Woche gab es allerdings auch Berichte, dass die Deutsche Bank im Auftrag von Gasprom, dem anderen großen staatlichen Energiekonzern Russlands, einen Erwerb der verbliebenen Yukos-Aktiva plane.
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Nach der Zerschlagung von Yukos und der Verurteilung seines Ex-Inhabers und Chefs Michail Michail Chodorkowski geriet das einstige privatwirtschaftliche Musterunternehmen endgültig aus dem Gleichgewicht: Wegen Schulden von ca. 22 Mrd. Dollar wurde im August ein Bankrottverfahren eingeleitet. Hauptgläubiger sind der russische Staat mit Steuernachforderungen in Höhe von 11,6 Mrd. Dollar sowie Rosneft bzw. Jugansneftegaz mit 9,6 Mrd. Dollar.
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Was von Yukos noch übrig ist
Dem stehen als Werte in Yukos-Besitz die Ölförderunternehmen Samaraneftegaz und Tomskneft sowie Raffinerien gegenüber. Nach Angaben des Konkursverwalter haben diese Aktiva zusammen einen Wert von ca. 11 Mrd. Dollar.
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Darüber hinaus besitzt Yukos noch große Aktienpakete an eben jenen Unternehmen, die sich jetzt für eine endgültige Übernahme des Chodorkowski-Imperiums zu interessieren scheinen: 20 Prozent von Gaspromneft (dem ehemaligen Sibneft von Roman Abramowitsch) im Wert von 3,9 Mrd. Dollar und 9,44 Prozent von Rosneft im Wert von etwa 8,5 Mrd. Dollar.
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Dem Bericht zufolge ist Rosneft vor allem an diesem Paket seiner eigenen Aktien interessiert, die dann an die Börse gebracht oder bei weiteren Groß-Transaktionen eingesetzt werden könnten. Auch würde der Staatskonzern bei einem solchen Geschäft etwa 10 der 24,5 Milliarden ausgeliehener Dollar gleich wieder zurückbekommen, da er einer der Yukos-Hauptgläubiger ist.
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(ld/.rufo)
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