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Haupthoffnungsträger des OAK-Konzerns: Der Sukhoi Super Jet, zunächst als Russian Regional Jet (RRJ) bezeichnet (Foto: ld/rufo)
Haupthoffnungsträger des OAK-Konzerns: Der Sukhoi Super Jet, zunächst als Russian Regional Jet (RRJ) bezeichnet (Foto: ld/rufo)
Donnerstag, 04.01.2007

OAK: Russische Flugzeugbauer gegen West-Konkurrenz

Moskau. Die neue russische Flugzeugbauholding OAK will Airbus und Boeing den Inlandsmarkt nicht kampflos überlassen. Bis zum Jahr 2015 will sie 1100 Flugzeuge bauen – sofern der Staat diese Pläne subventioniert.

Nach OAK-Schätzungen werden bis zum Jahr 2015 die russischen Fluggesellschaften 1100 bis 1800 neue Flugzeuge bestellen, darunter 440 Regionalflugzeuge vom Typ Sukhoi SuperJet-100. Die Holding ist bereit, fast alle diese Flugzeuge zu bauen, sofern sie staatliche Garantien über 12 Milliarden US-Dollar bekommt, so die Zeitung „Wedomosti“.
Nach den Vorstellungen des Ministeriums für Industrie und Energiewirtschaft soll OAK zum fünftgrößten Flugzeugbauer der Welt werden. Ihr Umsatz soll bis 2015 von derzeit 2,5 Milliarden US-Dollar auf 7,5 Milliarden ansteigen.

OAK bildet ein Dach für 20 Unternehmen


Die auf Erlass von Präsident Wladimir Putin im November 2006 formierte Holding muss bis Ende 2007 fast 20 Unternehmen unter ihren Hut bringen, um die Kontrolle über sechs Flugzeugwerke und fünf Konstruktionsbüros zu bekommen. Die Holding wird in drei Bereiche eingeteilt: Zivilluftfahrt, Transportluftfahrt und Militärluftfahrt.

Bislang sind die staatlichen Aktienpakete von neun Unternehmen in das OAK-Grundkapital eingegangen. Die größten davon sind die Flugzeugholding Suchoi (100 Prozent der Aktien) und der Forschungs- und Produktionskomplex Irkut (38,2 Prozent). Dem Staat gehören 90,1 Prozent der OAK-Aktien, die ehemaligen und heutigen Manager von Irkut halten 9,9 Prozent.

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• Putin beschließt Fusion der Luftfahrt-Industrie (22.02.2006)
• Luftfahrtindustrie: EADS zahlt bei Irkut drauf (17.10.2005)
Nach dem Zerfall der Sowjetunion produzierte die russische Flugzeugindustrie mit Mühe etwa zehn Zivilflugzeuge im Jahr. Zum Vergleich: 2005 lieferte Airbus 378 Flugzeuge und hatte Aufträge für weitere 1111 Maschinen. Boeing produzierte 290 Zivilflugzeuge und bekam Aufträge für weitere 1029 Jets. Auf der letzten Moskauer Luft- und Raumfahrtausstellung MAKS-2005 hatten die Führungen der beiden Giganten angekündigt, in den nächsten zehn Jahren den russischen Markt unter sich aufzuteilen.

650 oder 1800 Stück? Bedarfsprognosen gehen auseinander


Die russische Flugzeugbauholding soll im Februar oder März dem von Vizepremier und Verteidigungsminister Sergej Iwanow geleiteten Aufsichtsrat eine Entwicklungsstrategie vorlegen. Die Korporation ist der Auffassung, dass bis zum Jahr 2015 die russischen Fluggesellschaften 1100 bis 1800 neue Zivilflugzeuge aller Kategorien benötigen werden.

Das Staatliche Forschungsinstitut für Zivilluftfahrt prognostiziert hingegen, dass die Nachfrage in den nächsten neun Jahren weniger als 648 neue Flugzeuge betragen wird. Bei OAK hält man solche Prognosen für konservativ.

12 Milliarden Dollar an staatlicher Unterstützung gefordert


Die Serienfertigung von Zivilflugzeugen ist heute in sieben russischen Werken möglich. Sechs davon gehören zu OAK, die Aufnahme des siebten Werkes, Aviakor in Samara, wird noch erörtert. Falls die russische Flugzeugindustrie nun vom Staat kräftig unterstützt werden sollte, kann sie bis zum Jahr 2015 in allen sieben Flugzeugwerke 1112 neue Maschinen aller Kategorien produzieren und ab 2010 den Produktionsumfang auf 150 bis 160 Maschinen im Jahr bringen.

Doch dafür seien allein für die Jahre 2007 bis 2012 staatliche Garantien über fast 7,5 Milliarden Dollar Kredite für Lieferungen auf den Binnenmarkt und über weitere 3,9 Milliarden US-Dollar für Exporte notwendig, so Experten unter Hinweis auf OAK-Unterlagen. Und weitere 700 Millionen Dollar müsste der Staatshaushalt bereitstellen, um Leasingzahlungen teilweise zu subventionieren.

Die finanziellen Wünsche von OAK sind dem Bericht zufolge mit den Subventionen vergleichbar, die Boeing und Airbus von ihren jeweiligen Regierungen bekommen. Auch hat Präsident Putin versprochen, an der Luftfahrt nicht zu sparen: „Es muss ein Mechanismus der Finanzierung bestimmt werden, der es ermöglicht, die Kapazitäten unserer Flugzeugbauwerke maximal auszulasten“, kommentierte der russische Präsident gemäß der Website „Kremlin.ru“ im Dezember den vorläufigen Plan zum Aufbau der Flugzeugbauholding. (RIA Novosti)


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