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Mutko, Blatter und Furssenko wünschen Russland eine erfolgreiche WM-2018. (Foto: fontanka.ru)
Mutko, Blatter und Furssenko wünschen Russland eine erfolgreiche WM-2018. (Foto: fontanka.ru)
Sonntag, 23.01.2011

FIFA-Blatter in SPb.: Fußball-WM-2018 jetzt amtlich

St. Petersburg. Russland ist jetzt auch offiziell Veranstalter der Fußball-WM von 2018. FIFA-Chef Blatter, Premierminister Putin und Sportminister Mutko brachten die Sache am Sonntag in St. Petersburg unter Dach und Fach.

Sie unterschrieben die „Deklaration über die Festsetzung des Ausrichterlandes der Fußballweltmeisterschaft von 2018“. Das Ganze geschah im Rahmen einer Konferenz namens „Fußball als Geschäft“, die an diesem Wochenende in St. Petersburg veranstaltet wurde.

Kein Geringerer als FIFA-Chef Joseph Blatter reiste an, um die Deklaration zu unterzeichnen, die eigentlich nur noch eine Formsache war, aber eben zum Protokoll gehört. In seiner Rede im Anschluss an die Unterzeichnung war er voller Lobes für den russischen Fußball: Er sei sehr professionell geworden in den letzten Jahren:

Weltmeister schon 2014?


„Wenn Sie sich auf dem richtigen Weg bewegen, warum versuchen Sie dann nicht den Sieg schon 2014?“, lautete seine etwas provokative Frage. Im Grunde war die Frage eine Reaktion auf die Ankündigung vom Chef des Russischen Fußballverbands RFS, Sergej Furssenko, Russland wolle die Heim-WM 2018 dann auch gleich gewinnen.

So manchem russischen Fußballfan fällt in diesem Zusammenhang ein uralter Witz ein: „Wann wird Russland Fußballweltmeister? Erst dann, wenn Brasilien den Titel im Eishockey holt.“ Zur Erinnerung: Die WM 2014 richten eben die Brasilianer aus. Zugegeben, die Aussichten auf beiden Seiten sind nicht gerade erfolgversprechend.

“Wir alle sind Kinder der Sowjetunion“


Furssenko, ursprünglich aus der Führungsetage des Gasgiganten Gazprom stammend und vor seiner Ernennung zum RFS-Chef Präsident des russischen Meisters Zenit St. Petersburg, griff dann tief in die Mottenkiste. „Wir sind alle Kinder der Sowjetunion, und nach dem Zusammenbruch der UdSSR haben wir unsere Werte und Ideale verloren“, sagte er.

Aber nun würde alles anders werden, verspricht er. Die Kinder- und Jugendarbeit würde angekurbelt, die Ausbildung der Trainer sowieso. Und: „Wir bringen unseren Vereinen bei, Geld zu verdienen. (…) Die Stadien werden voll sein, und der Fußball bekommt ein viel höheres Rating im Fernsehen.“

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Wladimir Putin bittet Blatter um „Experten der FIFA, die uns bei der Vorbereitung auf dieses große Turnier helfen können“. Blatter sagt Putin seinerseits „jede nur mögliche Hilfe“ zu: „Ich möchte Sie versichern, verehrter Herr Regierungsvorsitzender, dass wir auf die effektivste Weise mit Ihnen zusammenarbeiten werden, denn eine Weltmeisterschaft ist eine Art Joint Venture.“

Mutko: „Ich werde Englisch lernen!“


Sportminister Mutko verspricht bis 2018, wenn der Ball rollen wird: „Alle werden Russland ganz neu erfahren, als ein offenes und demokratisches Land. Mit der Vorbereitung beginnen wir gleich heute.“

Für sich persönlich verspricht er, sein Wort zu halten, bis 2018 Englisch zu lernen. Seine etwas hilflose, vom Blatt in russischer Transkription abgelesene englische Rede bei der Vorstellung der russischen Bewerbung in Zürich hatte in Russland viel Gelächter ausgelöst, aber ihm international auch viele Sympathien eingebracht.

Mit einem furchtbar harten russischen Akzent hatte er vor der ganzen Welt unter anderem gesagt: „Let mi spik from mai hart.“ Es wurde ihm geglaubt. Mutko fügte am Sonntag aber auch hinzu: „Wer weiß, ob ich 2018 noch meinen Job habe.“ Rückversicherung hat noch niemandem geschadet.



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