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Operationssaal (Foto: Archiv)
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Freitag, 07.04.2006

Nationale Projekte: Russland auf dem Weg der Gesundung?

Moskau. Im Kreml werden heute die Fortschritte beim „Nationalen Projekt Gesundheit“ vorgestellt. Bisher läuft alles nach Plan. Allgemeinärzten wurde das Gehalt aufgestockt, umfassende Impfungen für Kinder beginnen.

Gesundheit ist eines der vier Nationalen Projekte, deren Verwirklichung Russlands Präsident Wladimir Putin Ende letzten Jahres angekündigt hat. „Die Konzentration von Etat- und administrativen Ressourcen zur Erhöhung der Lebensqualität russischer Bürger ist die notwendige und logische Entwicklung unseres gemeinsamen Wirtschaftskurses“ hatte Putin auf einer Rede vor dem Staatsrat erklärt.

Aus vier mach fünf: Nationale Projekte vermehren sich


Neben dem Gesundheitswesen zählten Wohnungsbau, Bildung und Landwirtschaft zu den ursprünglichen Nationalen Projekten. Später kam auch noch die "Gasifizierung", die flächendeckende Versorgung des Landes mit Gas hinzu. Die Forderung von Vize-Premier Sergej Iwanow nach einem nationalen Projekt „Verteidigung“ blieb hingegen bislang unerfüllt. Offenbar lässt sich den russischen Bürgern schlecht vermitteln, wie eine hochgerüstete Armee ihren Lebensstandard verbessern könnte.

Für die Nationalen Projekte werden zusätzliche Geldmittel aus dem Etat, der durch die Einnahmen aus dem Öl- und Gasexport in den vergangenen Jahren deutlich zulegte, verwendet. Allein im Bereich Gesundheitswesen sollen die Investitionen in diesem Jahr bei knapp 90 Mrd. Rubel (2,6 Mrd. Euro) liegen. Mit dem Geld soll die Bezahlung von Ärzten und Schwestern angehoben, neue Technik eingekauft und die Gesundheitsvorsorge verbessert werden.

Erste Erfolge: Angehobene Gehälter und vorbereitete Impfungen


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Derzeit werden die Seren zur Massenimpfung von Kindern gegen Röteln und Hepathitis B (auch Gelbsucht genannt) vorbereitet. Allgemeinärzte und Schwestern in den Polikliniken bekamen bereits einen deutlichen Aufschlag ihrer mageren Bezahlung.

Auch bei Gynäkologen und Geburtshelfern stiegen die Gehälter leicht an. Seit 1.Januar können werdende Mütter aussuchen, in welcher Klinik ihr Kind zur Welt kommen soll. Gutscheine in Höhe von 2.000 Rubel (60 Euro) für die Betreuung während der Schwangerschaft und 5.000 Rubel (150 Euro) für Geburtshilfe sollen für einen Wettbewerb unter den Krankenhäusern sorgen.

Probleme bleiben groß


Um das heruntergekommene Gesundheitssystem Russlands zu modernisieren, muss freilich noch viel getan werden. So ist die Entlohnung der Fachärzte immer noch auf extrem niedrigem Niveau. Das Personal in Polikliniken und vielen medizinischen Einrichtungen ist chronisch überlastet, die Technik veraltet.

Wegen ungesunder Lebensweise liegt das Durchschnittsalter russischer Männer derzeit bei 57 Jahren. Aufklärung über die schädlichen Folgen von Rauchen und Trinken hat zwar schon begonnen – Bierwerbung ist z.B. erst nach 22 Uhr erlaubt – hat aber offensichtlich noch keine besonders große Wirkung erzielt.

Hinzu kommt, dass sich die Immunkrankheit AIDS in Russland immer weiter ausbreitet. Offiziell sind bereits über 300.000 Menschen infiziert, Schätzungen zufolge liegt die reale Zahl der HIV-Infizierten sogar bei einer Million Menschen. Auch mit diesem Problembereich will das Nationale Projekt „Gesundheit“ befassen.

Derzeit läuft die Planungsphase der Nationalen Projekte bis zum Ende der Amtszeit Putins 2008. Es ist ein kurzer Zeitraum für eine Mammutaufgabe.

(-ab/.rufo)



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Sitzungsaal im Konstantins-Palast in St.Petersburg, Austragungsort für G-8 im Juli 2006. Hier fand unter anderem auch bereits der Petersburger-Dialog 2005 statt. (Foto: .rufo)





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